Matchwinner Weghorst: "Cool" Wolfsburg feiert Sieg-Premiere 2019

Berlin · Ein Tor macht den Unterschied, und Wolfsburg ist wieder in den Europacup-Rängen. Das Labbadia-Team belohnt sich für ein gutes Spiel. Ein Holländer trifft - und Hertha nicht.

 Die Wolfsburger Spieler jubeln über den Treffer zum 1:0.

Die Wolfsburger Spieler jubeln über den Treffer zum 1:0.

Foto: Andreas Gora

Der Unterschied hatte einen Namen: Wout Weghorst. Der Niederländer hat dem VfL Wolfsburg den ersten Sieg im Jahr 2019 beschert.

Mit seinem siebten Saisontreffer sorgte der 26 Jahre alte Stürmer für den 1:0 (0:0)-Sieg der Niedersachsen am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Hertha BSC. Für das Team von Trainer Bruno Labbadia war es schon der sechste Drei-Punkte-Streich auf fremden Plätzen in der laufenden Spielzeit. "Das ist cool", jubelte Matchwinner Weghorst: "Wir haben richtig gut als Mannschaft agiert, waren sehr organisiert."

Die Wolfsburger zeigten sich vor 39.259 Zuschauern in Berlin lange Zeit bissiger und spielstärker als die Gastgeber. Sie zogen in der Tabelle mit nun 31 Punkten an Hertha (28) vorbei auf Tabellenplatz sechs. Die Gastgeber kamen in Hälfte zwei besser in die Partie, scheiterten bei ihren guten Chancen in der Schlussphase aber am starke VfL-Schlussmann Koen Casteels.

"Das war von beiden Seiten kein schöner Fußball, Kleinigkeiten haben entschieden", sagte Hertha-Coach Pal Dardai. "Beide hatten zwei, drei Chancen. Wolfsburg macht das Tor", ergänzte der Ungar beim Pay-TV-Sender Sky.

Die in dieser Saison auswärtsstarken Wolfsburger traten unbeeindruckt von den Negativerlebnissen in der Rückrunde auf Schalke (1:2) und gegen Leverkusen (0:3) auf. Trotz einiger Personalsorgen zeigten sich die Gäste bei Winter-Schmuddelwetter mit Schneefall im Olympiastadion aggressiver in den Zweikämpfen, dazu hatten sie mehr Ballbesitz. Der VfL hatte gleich die besseren Chancen.

Hertha-Torwart Rune Jarstein präsentierte sich aber wie schon seit Wochen in Topform. Der 34-Jährige wehrte gegen den freigespielten Jerome Roussillon zweimal reaktionsschnell ab, beim zweiten Mal fiel der Ball vom Kopf des Norwegers auf die Latte (18.). Renato Steffen zielte knapp über das Toreck (16.). Und nach Eingabe des aktiven französischen Verteidigers Roussillon rutschte der Ball von der Hacke des Schweizers Steffen knapp am Pfosten vorbei (43.).

Die Taktik der Berliner mit der Dreierkette und dem hohen Anlaufen des Gegners ging nicht auf. Hertha-Coach Pal Dardai hatte seine Mannschaft zum dritten Mal nacheinander mit derselben Startelf und demselben System ins Rennen geschickt. "Wolfsburg wollte einen Tick mehr, wirkte etwas frischer", räumte Dardai ein. Nach einer halben Stunde stellte der Hertha-Trainer auf die Viererkette um, Routinier Fabian Lustenberger rückte ins defensive Mittelfeld.

Gefährlich wurde sein Team lange nur bei Standards. Nach einer Freistoß-Eingabe von Valentino Lazaro verschätzte sich VfL-Keeper Casteels, Hertha-Verteidiger köpfte den Ball aber nur auf die Latte (23.). Ansonsten gelang nicht viel Konstruktives. Lazaros Weitschuss strich am langen Pfosten vorbei.

Wolfsburg als drittbeste Auswärtsmannschaft der Liga belohnte sich nach der Pause. Linksverteidiger Roussillon kam vor Lazaro zur Eingabe, und Weghorst war vor dem schwachen Marvin Plattenhardt zur Stelle.

"Das war so ein Spiel, wer das erste Tor schießt, gewinnt", bemerkte Hertha-Verteidiger Niklas Stark: "Wir haben noch alles probiert, da konnte noch einer reinrutschen." Doch VfL-Schlussmann Casteels rettete gegen Marko Grujic, Vladimir Darida und Davie Selke mit starken Paraden Wolfsburg den Auswärtssieg.

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