Zu Fifa-Präsident Gianni Infantino Mehr Geld, mehr Macht

Meinung · Fifa-Präsident Gianni Infantino hat mit seinen Afrika-Äußerungen verstört. Da steckt Kalkül hinter, um sein Herzensprojekt, eine WM alle zwei Jahre durchzuführen, zu realisieren, meint unser Autor.

 Die Welt durch Fußball verbinden: Fifa-Präsident Gianni Infantino spricht von hehren Zielen.

Die Welt durch Fußball verbinden: Fifa-Präsident Gianni Infantino spricht von hehren Zielen.

Foto: dpa/Pradeep Dambarage

Ein Jahr vor der Weltmeisterschaft hat Gianni Infantino noch einmal auf erschreckende Weise vorgeführt, mit welcher Gerissenheit er bereit ist, seine Ziele durchzusetzen. Der Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa ist vor einigen Wochen nach Katar gezogen. Nicht wegen des vielen Sandes und glitzernden Wassers, sondern ursächlich wohl, weil es in dem Emirat am Persischen Golf Geld zu holen gibt, so viel wie Sand am Meer. Mit seinem Umzug demonstriert er auf unerträgliche Weise seine freundschaftliche Nähe zu Katar und dessen Staatsoberhaupt Tamim bin Hamad Al Thani. Schon der Zuschlag, den der Wüstenstaat als WM-Ausrichter erhielt, wurde von lauten Korruptionsvorwürfen begleitet. Das perlt ab an Infantino wie Wasser an einer Teflonpfanne. Ebenso wie die Umstände der Vergabe, die all jene verstören muss, die auf die Menschenrechte dort achten und die Toten auf den WM-Baustellen bedauern. Schließlich sitzen auch auf der arabischen Halbinsel Investoren, mit deren Hilfe Infantino seine Ideen für neue Wettbewerbsformate umsetzen will.