Kommentar Zwei deutsche Teams im CL-Finale - Ein großer Schritt

BONN · So viel steht schon mal fest: Am 25. Mai wird eine deutsche Mannschaft Champions-League-Sieger. Bayern gegen Dortmund, zwei deutsche Clubs im Finale des wichtigsten Vereinswettbewerbs der Welt - das gab es noch nie. Es wird der erste internationale Titel für den deutschen Fußball seit 2001 sein.

Die Bundesliga, vielmehr ihre Spitzenvereine haben einen großen Schritt getan. Ob das auch der Nationalelf hilft, wird sich 2014 bei der WM in Brasilien zeigen.

Die Bundesliga ist also ein Gewinner. Auch Borussia Dortmund darf die Saison schon jetzt als großen Erfolg verbuchen. Champions-League-Finale, erneut direkt für die "Königsklasse" qualifiziert - mehr war nicht zu erwarten nach zwei Meisterschaften in Folge, was bei den meisten Teams ein gewisses Völlegefühl erzeugt hätte.

[kein Linktext vorhanden]Aber satt ist die Borussia keineswegs. Auch am 25. Mai in London werden die Schwarz-Gelben rennen, bis die Lunge nach Hilfe schreit. Zu verlieren haben sie jetzt nichts mehr. Der Außenseiter kann gegen den "FC Bayern allmächtig" nur noch gewinnen.

Es ist das Besondere an diesem Finale, dass die Ausgangslage für die Münchner komplett anders ausfällt. Sie haben Maßstäbe gesetzt in dieser Saison, Bundesliga-Rekorde pulverisiert, die größtenteils ohnehin ihre waren, und jetzt in den beiden Spielen gegen den FC Barcelona einen Fußball demonstriert, der die Hackordnung der europäischen Branchenführer durcheinanderwirbelt. Doch wirklich erreicht haben sie noch nichts.

Die Meisterschaft wurde, mit Verlaub, vorausgesetzt. Das Ziel ist der Gewinn der Champions League. Darauf warten sie in München seit zwölf Jahren, darauf ist das Denken und Handeln seit den Endspielniederlagen 2010 und 2012 ausgerichtet.

[kein Linktext vorhanden]Gewinnen die Bayern das Finale gegen Dortmund und womöglich auch noch den DFB-Pokal, war es ein grandioses Jahr. Verlieren sie in London, muss die Saison radikal anders bewertet werden. Alles entscheidet sich in diesem einen Spiel. Diese Sichtweise mag ein wenig holzschnittartig erscheinen, aber so denken die Bayern selbst.

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