DFB-Pokal Zwei Jokertore bei Hertha-Sieg in Darmstadt

Darmstadt · Berlins Trainer Pál Dárdai hat beim Erfolg im DFB-Pokal ein gutes Händchen: Einwechselspieler gelingen beide Treffer in einer vom Kampf geprägten Partie am Böllenfalltor.

 Darmstadts Marcel Heller (r) versucht den Berliner Marvin Plattenhardt am Schuss zu hindern.

Darmstadts Marcel Heller (r) versucht den Berliner Marvin Plattenhardt am Schuss zu hindern.

Foto: Uwe Anspach

Hertha BSC setzt seine erfolgreiche Saison auch im DFB-Pokal fort, hatte mit dem kampfstarken SV Darmstadt 98 aber lange viel Arbeit.

Die Berliner gewannen das Spiel der 2. Runde beim Fußball-Zweitligisten mit 2:0 (0:0). Joker Vedad Ibisevic erzielte vor 15.000 Zuschauern das 1:0 (64.) mit seinem ersten Ballkontakt, der ebenfalls eingewechselte Maximilian Mittelstädt (88.) erhöhte. Auch die drei vorherigen Pokalspiele gegen die Lilien hatten die Hauptstädter für sich entschieden.

"Das fühlt sich überragend an", sagte Torschütze Ibisevic, "ich kann mich nicht erinnern, dass ich in meiner Karriere schon einmal mit dem ersten Ballkontakt getroffen habe." Fabian Holland, gebürtiger Berliner in Darmstädter Diensten, meinte: "Das ist bitter, da wäre mehr drin gewesen. Aber auf dieser Leistung können wir aufbauen."

Nachdem Berliner Anhänger am Samstag im Dortmunder Stadion randaliert hatten, blieb es während der Pokal-Begegnung auf den Rängen weitgehend friedlich. Aus beiden Fanlagern gab es allerdings Schmähungen gegen die Polizei. Schiedsrichter Robert Kampka (Mainz) pfiff die Partie mit einer Viertelstunde Verspätung an. Der Bus der Berliner war auf dem Weg zum Böllenfalltor im Stau steckengeblieben.

Herthas Trainer Pál Dárdai hatte sein Team gegenüber dem 2:2 in Dortmund auf fünf Positionen verändert. Davie Selke rückte als Angriffsspitze ins Team und stand damit erstmals nach seinem Lungenkollaps in der Anfangsformation und zeigte viel Engagement.

In dem Pokalfight hatten die Gäste deutlich mehr Spielanteile, Darmstadt behauptete sich aber häufig in den Zweikämpfen und spielte couragiert nach vorne. In der ersten Hälfte waren die Chancen verteilt. Die größte vereitelte Darmstadts Schlussmann Daniel Heuer Fernandes, als er einen Flachschuss von Salomon Kalou aus elf Metern glänzend parierte (37.).

Nach dem Wechsel erhöhte Hertha den Druck. Heuer Fernandes war erneut gefordert, als Ondrej Duda ihn aus kurzer Distanz prüfte (58.). Doch bei einem weiteren Schuss von Duda bekam der Darmstädter Torhüter nur noch die Fingerspitzen an den Ball. Ibisevic schaltete am schnellsten und erzielte den Führungstreffer. Anschließend verpasste Serdar Dursun eine scharfe Hereingabe von Joevin Jones und vergab damit die größte Chance der Südhessen (73.).

In der Pause wurde Peter Niemeyer (34), der für beide Clubs gespielt hat und seine Karriere wegen Verletzungen beenden musste, verabschiedet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort