Auszeichnung und Anerkennung Das bedeutet Top-Athleten die Wahl zum GA-Sportler des Jahres

BONN · Jedes Jahr im Herbst kürt der GA den Sportler des Jahres. Für Top-Athleten wie den Kanuten Max Rendschmidt oder Kickboxerin Sarah Liegmann ist die Auszeichnung etwas besonderes. Denn: Die Konkurrenz ist hart.

Ist bereits dreimal zum GA-Sportler des Jahres gewählt worden: Kanute Max Rendschmidt.

Ist bereits dreimal zum GA-Sportler des Jahres gewählt worden: Kanute Max Rendschmidt.

Foto: Simon Bartsch

Normalerweise würde bei den Sportlern aus der Region jetzt die viel zitierte „heiße Phase“ anbrechen. Die letzten Saisonspiele stünden auf dem Plan, es gälte, große Weltcups zu bestreiten, es ginge für die absoluten Top-Athleten wie Max Rendschmidt oder Konstanze Klosterhalfen darum, den letzten Feinschliff für die Olympischen Spiele in Tokio zu erlangen.

Doch normal ist in der Corona-Zeit nichts, oder, wie Lothar Matthäus es ausdrücken würde: „Wäre, wäre, Fahrradkette…“ Denn wie große Teile der Gesellschaft steht auch der Sport still, sämtliche Wettkämpfe sind abgesagt oder verschoben worden, die Sportler befinden sich im Homeoffice. Trainingseinheiten allein im stillen Kämmerlein oder die einsame Joggingrunde stehen derzeit auf dem Programm. Wettkämpfe und somit die große Bühne, auf der sich das harte Training auszahlen soll und auf der es zu glänzen gilt, fallen weg.

Ebenso wie die Wahlen zum GA-Sportler des Monats, bei denen mittlerweile seit Herbst 2013 die Sieger eines Wettkampfmonats ermittelt werden und aus denen am Ende eines Wahlzyklus der GA-Sportler des Jahres hervorgeht. Die Wahl hat sich in der Region Bonn/Rhein-Sieg längst als sportliches Aushängeschild etabliert. Doch was macht die Wahl so besonders? Was braucht es, um GA-Sportler des Jahres zu werden? Und was ist es für ein Gefühl, die Siegertrophäe in die Höhe zu reißen?

Diese Fragen lassen sich wohl von kaum einem besser beantworten als von den bisherigen GA-Sportlern des Jahres: der Premieren-Gewinnerin von 2014, der Taekwondoka Yanna Schneider, dem Kanuten Max Rendschmidt als dreifachem Sieger (2015, 2016 und 2018), der Ausnahmeläuferin Konstanze Klosterhalfen als Siegerin von 2017 und der letztjährigen Gewinnerin, der 17-fachen Kickbox-Weltmeisterin Sarah Liegmann.

„Es gibt bei uns so viele Sportler, die fleißig sind und hart trainieren“, sagt Yanna Schneider. „Für sie ist es etwas ganz Spezielles, für ihre Leistungen die verdiente Anerkennung zu erfahren, in der Öffentlichkeit zu stehen und der Region zu zeigen, was es hier für tolle Persönlichkeiten gibt.“ Doppel-Olympiasieger Max Rendschmidt pflichtet ihr bei: „Die Wahl hat einen sehr hohen Stellenwert für die Region. Sowohl durch die Monats- als auch die Jahreswahl erfahren wir als Athleten viel Aufmerksamkeit“, sagt er. „Für die meisten ist die Saison am Ende des Sommers vorbei, weshalb es umso schöner ist, auf der Gala zum GA-Sportler des Jahres im Herbst noch einmal im Scheinwerferlicht zu stehen.“

Doch vor der Auszeichnung bedarf es starker Leistungen, um ins Scheinwerferlicht zu kommen. Da sind sich alle Jahressieger einig. „Ohne Erfolg und harte Arbeit geht es nicht“, sagt Sarah Liegmann, und bei Schneiders Aussage wird deutlich, von welchem Niveau die Rede ist: „Es müssen herausragende Erfolge erzielt werden. Sei es ein Weltcup-Sieg, ein EM- oder WM-Titel oder die Qualifikation für ein Großevent.“

Ist eine sportliche Leistung erbracht, ist das aber erst ein Schritt zu einer erfolgreichen Wahl. Denn neben der Bewertung einer Jury, bestehend aus Sportlern und Sportfunktionären, die zur Hälfte in die Wahl mit einfließt, ergeben sich die anderen 50 Prozent aus den Online-Wählerstimmen. Dabei wichtig: „Eine Fangemeinschaft“, sagt Rendschmidt. „Das sind die Familie, aber auch die Nachbarn, die abstimmen und Bekannte auf die Wahl hinweisen.“

Neben der Mund-zu-Mund-Propaganda nehmen die Sozialen Medien eine immer größere Bedeutung ein. „Über Social Media erreicht man mehr Leute“, sagt Yanna Schneider. Ähnlich sieht das die 18-jährige Liegmann, die auf Instagram knapp 9000 Abonnenten hat und ihre Reichweite nutzt, um „sich zu präsentieren und Werbung zu machen“.

Gelingt es einem Sportler, das Gesamtpaket zu schnüren, kann der ganz große Coup gelingen und der Sieg zum GA-Sportler des Jahres voll ausgekostet werden. „Eine Auszeichnung für sein Tun und seine Leistung zu erhalten, ist immer etwas sehr Schönes. Zu wissen, dass sie aus der eigenen Region kommt, macht sie zu etwas Besonderem“, erklärt Konstanze Klosterhalfen.

Auch Yanna Schneider, Max Rendschmidt und Sarah Liegmann verbindet der emotionale Moment des Sieges. Sie verbindet aber auch der Wunsch, möglichst bald wieder Wettkämpfe zu bestreiten und Erfolge zu feiern, die sie unweigerlich auf die Bühne zur Wahl des GA-Sportlers des Jahres zurückbringen.

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