Sportlerwahl Die Sportlerwahl - ein gelungenes Familienfest

Hennef · Die geladenen Gäste der Sportlergala am Freitag freuen sich nicht nur über den verdienten Sieger Max Rendschmidt. Vor allem die gute Stimmung in Hennef wird von allen Seiten gelobt.

Als großes Familientreffen wurde die Gala zur Wahl des GA-Sportlers des Jahres in der Begrüßung von GA-Sportchef Berthold Mertes am Freitag angekündigt, spätestens bei der Benennung des Siegers zeigten die Anwesenden Athleten, dass diese Umschreibung durchaus berechtigt war. Max Rendschmidt wurde wie bereits im Vorjahr als der Gewinner auf die Bühne der Meys-Fabrik in Hennef gerufen. Leser und Jury waren sich bei der Abstimmung einig. Und die direkte Konkurrenz offenbar auch. Unter dem tosenden Applaus der rund 200 Gäste trat Rendschmidt lächelnd auf die Bühne. Schlechte Verlierer? Fehlanzeige!

„Die Wahl geht absolut in Ordnung“, sagte zum Beispiel René Lönenbach. „Er ist Doppelolympiasieger. Da wäre alles andere komisch.“ Der Handballer der HSG Rheinbach-Wormersdorf wurde auf Platz fünf gewählt und freute sich. „Das ist der absolute Wahnsinn.“ Auch der Zweitplatzierte, Judoka Falk Petersilka, war von seinem Rang überrascht. „Als es in die Top-Drei ging, war ich mir sicher, dass es in diesem Jahr nichts wird mit einer Top-Platzierung“, so der Judoka, der im vergangenen September den U-18-Weltmeistertitel errungen hatte und sich gerade von einer Schulterverletzung erholt. „Umso schöner ist es natürlich jetzt, dass es zu Platz zwei gereicht hat.“ Der Hobby-Pianist ließ sich von Mertes trotz des zweiten Ranges nicht zu einer Klavier-Einlage überreden. „Das geht mit der Schulter doch nicht“, erklärte Petersilka und sammelte damit weitere Sympathiepunkte.

In dieser Hinsicht konnten alle zwölf Kandidaten punkten. Eloquent, teils feixend gaben sie dem Moderator Auskunft und den Zuschauern gleichzeitig Einblick in ihre Sportwelt. Und manchmal sogar darüber hinaus. So erzählte die Rio-Teilnehmerin Konstanze Klosterhalfen fröhlich, dass ihr Vater extra für die Wahl zum Glücks-Pullover gegriffen habe, obwohl die Mutter ihn doch lieber im Jackett gesehen hätte. Der dritte Platz im Gesamtklassement gab dem Vater bei der Modeauswahl recht. Selbst der einzige abwesende Monats-Gewinner, Florian Pohlmann, schickte aus dem Urlaub via Video seine Grüße nach Hennef.

„Mit Max Rendschmidt hat sicherlich der richtige Sieger gewonnen“, so Volker Schramm, Vorstandsmitglied der Sparkasse Köln/Bonn, die gemeinsam mit der Kreissparkasse Köln die Wahl unterstützt. „Aber das Schöne bei der Wahl ist doch, dass auch die ganzen anderen Sportarten, die sonst nicht so im Mittelpunkt stehen, hier gefeiert werden.“ Auch Christian Bonnen, Vorstandsmitglied der KSK Köln, lobte die Atmosphäre. „Die Stimmung im Saal war genauso wie die Abstimmung“, erklärte Christian Bonnen. „Von 18 Jahren bis 64, von Tanzsport bis Handball – die Veranstaltung zeigt einfach, die Vielfalt und Begeisterung für den Sport hier in der Region.“ Eine Vielfalt, die für Felix Neusser aus der GA-Verlegerfamilie die Basis der Wahl darstellt: „Das macht doch den Charme dieser Veranstaltung aus. Davon profitieren wir auch. Denn die Sportler bringen den Mehrwert, die Qualität und damit die Storys in die Zeitung.“

Den Stellenwert der Wahl zeigten auch die anwesenden Athleten, die in diesem Jahr nicht zur Sportler-des-Jahres-Wahl nominiert waren. Die Jahresgewinnerin von 2014, Yanna Schneider, unterstützte beispielsweise ihre Teamkollegin Celina Proffen, die im Februar Deutsche Meisterin im Taekwondo geworden war. Alhassane Baldé plauderte fröhlich über seine Erlebnisse in Rio. „Ich habe diesen Abend deutlich entspannter erlebt als im vergangenen Jahr. Ich war ja nicht nominiert“, so Balde. Auch für ihn war die Wahl des Siegers keine Überraschung. „Zwei Mal Gold bei Olympia – wer will das toppen? Aber auch menschlich ist Max einfach Spitze.“

Und tatsächlich: Rendschmidt fühlte sich sichtbar wohl. Hier ein Händedruck, da ein Lachen und die eine oder andere Rio-Anekdote. „Wenn ich jetzt sage, was wir mit Lena Schöneborns Gaul nach der Verweigerung bei den Spielen vor hatten, würde ich Ärger von meiner Cousine bekommen“, plauderte Rendschmidt aus dem Nähkästchen. So als befände er sich mitten im Kreise seiner Familie.

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