GA-Sportler des Monats November Erdrutschsieg für Thea Scheidl

BONN · Hockeyspielerin Thea Scheidl vom Bonner THV ist GA-Sportlerin des Monats November. Auf die gebürtige Münchnerin entfielen 73 Prozent der Stimmen.

Spielmacherin und Torjägerin: Thea Scheidl ist mit 20 Jahren Leistungsträgerin beim BTHV.

Spielmacherin und Torjägerin: Thea Scheidl ist mit 20 Jahren Leistungsträgerin beim BTHV.

Foto: Chruscz

Unter Demoskopen gilt das als Erdrutschsieg. Mit 73 Prozent der abgegebenen Stimmen kürten die GA-Leser Hockeyspielerin Thea Scheidl zur Sportlerin des Monats November. Die Konkurrenz konnte da nicht ganz folgen. Auf Fußballer Robin Schmidt (SSV Merten) und Handballer Thomas Onnebrink (TSV Bonn) entfielen jeweils neun Prozent der Stimmen. Für Tischtennisspielerin Margit Freiberg-Nolten (TTC Fritzdorf) entschieden sich fünf Prozent. Basketballer Josh Mayo (Telekom Baskets) sammelte noch vier Prozent. Auch wegen des beeindruckenden Vorsprungs fühlte sich die 20-Jährige besonders geehrt. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich bei dieser Wahl gegen diese Konkurrenz inklusive eines Basketballprofis durchsetzen kann.“

Nach Florian Pohlmann bei den Männern ist Thea Scheidl die erste Hockeyspielerin des BTHV, die bei der Sportlerwahl des GA Platz eins belegen konnte. Im August 2015 kam die damals 18-Jährige nach Bonn. Unterschlupf fand sie zunächst in einer Gastfamilie. An der Eliteschule des Sports in Tannenbusch baute Thea Scheidl in diesem Jahr ihr Abitur. „Die Damen-Teammanagerin Grit Geßler hat damals alle Hebel in Bewegung gesetzt, mir einen Schulplatz mit Sport-Leistungskurs zu besorgen“, erinnert sich die Siegerin der Novemberwahl. „Als das mit Tannenbusch klar war, hab ich mich entschieden, nach Bonn zu ziehen.“ Seit September absolviert Thea Scheidl ein freiwilliges soziales Jahr – natürlich beim BTHV, wo auch das Jugendtraining zu ihren Aufgaben zählt. Die 20-Jährige hat sich in Bonn akklimatisiert und wohnt mittlerweile in einer „BTHV-WG“ in Beuel.

Das Hockeyspielen lernte Thea Scheidl beim TuS Obermenzing. Mit der Jugendabteilung gehört der Club aus dem Westen Münchens zu den größten Hockey-Vereinen in Deutschland überhaupt. Dass die leidenschaftliche Hockeyspielerin großes Talent besitzt, ist auch den Auswahltrainern nicht entgangen. BTHV-Trainer Jan Henseler, neben seiner Tätigkeit beim BTHV auch als Auswahlcoach tätig, wurde so auf die junge Münchnerin aufmerksam. „Sie konnte natürlich sehr gut Hockey spielen, passte aber auch als Typ perfekt in die Mannschaft“, erinnert sich der BTHV-Trainer.

Gleich in ihrer ersten Zweitligasaison in Bonn schoss die Münchnerin die meisten Tore für den BTHV. Am Ende der ersten Hallensaison in der Regionalliga West standen für die Angreiferin 20 Treffer in zehn Spielen zu Buche. Damit verpasste Thea Scheidl die Torjägerkanone der Regionalliga nur um einen einzigen Treffer.

Aber Henseler hatte anderes mit der gelernten Angreiferin vor. Nachdem der Damentrainer die damals noch 19-Jährige vor der Feldrunde 2016/2017 zur Kapitänin ernannte, funktionierte er Thea Scheidl kurzerhand zur Mittefeldspielerin um. „Sie kann das Spiel so besser lenken und nach wie vor Tore schießen“, sagt Henseler. Mit dem BTHV hat Thea Scheidl noch viel vor. „Wir sind eine sehr junge Mannschaft und spielen jetzt 2. Bundesliga. In den nächsten Jahren sollte es auch noch den einen Schritt nach oben gehen.“

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