Entscheidender Anteil am Klassenerhalt Marcel Kaiser zum GA-Sportler des Monats gekrönt

Bonn · Mittelfeldspieler Marcel Kaiser vom Bonner SC ist zum GA-Sportler des Monats Mai gewählt worden. Mit seinen Toren hatte er entscheidenden Anteil am Klassenerhalt des BSC in der Regionalliga.

 Mit seinen Treffern in der Endphase der Saison leistete Marcel Kaiser (Mitte) einen wesentlichen Beitrag zum Klassenerhalt des Bonner SC. Die GA-Leser belohnten dies mit der Wahl zum Sportler des Monats.

Mit seinen Treffern in der Endphase der Saison leistete Marcel Kaiser (Mitte) einen wesentlichen Beitrag zum Klassenerhalt des Bonner SC. Die GA-Leser belohnten dies mit der Wahl zum Sportler des Monats.

Foto: Boris Hempel

Marcel Kaiser gelingt aktuell beinahe alles. Im Mai und Anfang Juni schoss der 30-Jährige den Bonner SC fast im Alleingang zum Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga West. Jetzt gewann Kaiser auch noch die Sportlerwahl des GA – vor Kanuslalom-Spezialistin Ricarda Funk, Radrennfahrer Max Walscheid, Mittelstreckenläuferin Majtie Kolberg und Fußball-Profi Blendi Idrizi. „Das überrascht und freut mich umso mehr“, sagt der GA-Sportler des Monats Mai. „Die Auszeichnung, die selbstverständlich auch der gesamten Mannschaft gilt, passt zu meiner Abschiedstour, die ich mit Sicherheit niemals vergessen werde.“

In den vergangenen Wochen schwamm Kaiser auf einer regelrechten Erfolgswelle. Der Lauf des schnellen Mittelfeldspielers begann beim Spiel in Straelen. Der BSC stand mit dem Rücken zur Wand, besser gesagt mit dem Rücken zum letzten Tabellenplatz. Ein Dreier war seinerzeit Gold wert. Die Mannschaft spielte mutig. Für den Lohn sorgte Kaiser, der in der Anfangsphase einen Fehler der Hausherren eiskalt ausnutzte und das entscheidende 1:0 erzielte.

Eine Woche später stand der gebürtige Euskirchener erneut im Brennpunkt und im Mittelpunkt des Geschehens. Der BSC spielte gegen den VfB Homberg – ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. In der Hinrunde hatten die Bonner gegen die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller sang- und klanglos verloren. Straelen, Bergisch Gladbach und Homberg gingen in der Hinrunde nacheinander als Sieger vom Platz. Das kostete den damaligen Coach Thorsten Nehrbauer den Job.

Auch Kaiser war nicht ganz unbeteiligt daran, schoss er doch eine seiner „Fahrkarten“ damals gegen Bergisch Gladbach. Vergab eine 100-prozentige Torchance. Den Makel des „Chancentods“ wurde Kaiser bis zur entscheidenden Phase der Saison nicht los. Im Rückspiel gegen Homberg aber blieb der Außenspieler einmal mehr eiskalt vor dem Tor des Gegners, erzielte den entscheidenden Treffer zum 2:1-Sieg. Nachdem der BSC ohne den gesperrten Kaiser in Wuppertal verloren hatte, folgte Anfang Juni das entscheidende Match gegen Alemannia Aachen.

Für die Kaiserstädter hatte Kaiser von 2018 bis 2019 gespielt – allerdings mit nur mäßigem Erfolg, bevor er im Sommer 2019 zu „seinem“ BSC zurückkehrte. Und wiederum hieß der entscheidende Torschütze beim so wichtigen 1:0-Sieg Marcel Kaiser.

Die anschließende Kür am vorigen Samstag gegen die U21-Vertretung des 1. FC Köln, die aufgrund diverser Einsprüche nochmals zur Pflichtaufgabe für den BSC wurde, blieb dem 30-Jährigen, der am vergangenen Sonntag Geburtstag feierte, allerdings verwehrt. Denn nach einer Grätsche hatte der Schiedsrichter ihm gegen Aachen die Rote Karte gezeigt. Das Entsetzen über diese deutlich zu harte Entscheidung stand dem GA-Sportler des Monats Mai förmlich ins Gesicht geschrieben.

„Er identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem BSC“

„Er identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem BSC und hat durch seine Art auf und neben dem Platz seine Mitspieler förmlich mitgerissen“, spart Cheftrainer Björn Joppe nicht mit Lob für seinen „Emotional Leader“. „Schade“, sagt Kaiser, „ich hätte mich gerne auf dem Platz von den Fans verabschiedet.“ Und so musste der eigens angereiste Kaiser-Fanclub ohne sein Idol feiern. Der Geehrte nahm die Ovationen jedoch auch auf der Bank des BSC gerührt entgegen.

In der kommenden Spielzeit werden die Bonner auf die Qualitäten eines Marcel Kaiser verzichten müssen. Der 30-Jährige wechselt eine Liga tiefer zum FC Hürth, will aus beruflichen und familiären Gründen – Kaiser wird in Kürze Vater – fußballerisch kürzertreten. Der Bonner SC wird Kaiser sicherlich vermissen.

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