Handbikerin gelingt Titelverteidigung Annika Zeyen ist GA-Sportlerin des Jahres 2021

Siegburg · Annika Zeyen hat bei der Wahl zum GA-Sportler des Jahres ihren Vorjahrestriumph wiederholt. Mannschaft des Jahres wurden die Bonn Capitals.

 Trainer Alois Gmeiner hat die Jahressieger-Trophäe für Handbikerin Annika Zeyen entgegengenommen.

Trainer Alois Gmeiner hat die Jahressieger-Trophäe für Handbikerin Annika Zeyen entgegengenommen.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Nachricht von ihrem erneuten Triumph erreichte Annika Zeyen am Strand. Auf Einladung der Sporthilfe macht die Paralympicssiegerin gerade in einem Club an der Costa del Sol Urlaub, gemeinsam mit zahlreichen anderen deutschen Top-Athleten, die bei den olympischen und paralympischen Spielen in Tokio im Sommer eine Medaille gewonnen haben.

Über den Anruf am Abend freute sich die so erfolgreiche Handbikerin, die 2012 auch schon als Rollstuhl-Basketballerin olympisches Gold gewonnen hatte, aber umso mehr. „Es ist schön zu wissen, dass ich so viel Unterstützung in der Heimat habe. Ich danke allen, die mich immer so fleißig wählen“, sagte die 36-Jährige stolz. Zum zweiten Mal in Folge ist Annika Zeyen zur GA-Sportlerin des Jahres gewählt worden. Nach 2020 hat sie sich den begehrten Titel auch 2021 geholt.

Rund 120 Gäste waren im Rhein-Sieg-Forum

Im Rhein-Sieg-Forum in Siegburg spendeten die rund 120 Gäste der Sportler-Gala des General-Anzeigers der Paralympionikin lautstarken Beifall. Nachdem die Gala im Vorjahr pandemiebedingt ausgefallen und durch eine Videoschalte ersetzt worden war, konnte am Freitagabend endlich wieder mit Publikum gefeiert werden, darunter auch fünf GA-Leser mit ihrer Begleitung, die die exklusiven Eintrittskarten als Teilnehmer der Wahl gewonnen hatten.

„Es war gut und wichtig, die Sportler in dieser schwierigen Zeit durch die Sportlerwahl zu unterstützen. Und deshalb setzen wir diese Unterstützung fort“, waren sich die Sparkassen-Vorstände Jutta Weidenfeller (Kreissparkasse Köln) und Andreas Dartsch (Sparkasse KölnBonn) einig. Bereits seit 2013 lässt der General-Anzeiger gemeinsam mit der Sparkasse KölnBonn und der Kreissparkasse Köln seine Leser monatlich über die erfolgreichsten Sportler aus der Region abstimmen. Die jeweiligen Monatssieger qualifizieren sich für die Jahreswahl. Und auch hier waren die Leser wieder gefragt. Ihre Meinung ging zu 50 Prozent in die Endwertung ein. Die anderen 50 Prozent steuerte eine Fachjury bei, bestehend aus Ex-Radprofi Christian Knees, Capitals-Trainer Max Schmitz, BSC-Co-Trainer Marcel Ndjeng, Fifa-Schiedsrichter Sascha Stegemann, Baskets-Teammanager Daniel Seffern, der Vorsitzenden des Stadtsportbundes, Ute Pilger, dem Präsidenten des Kreissportbundes, Wolfgang Müller, Filmemacher Aljoscha Pause, GA-Sportressortleiterin Tanja Schneider und den GA-Sportredakteuren Sabrina Bauer und Tobias Schild.

Annika Zeyen machte das Rennen

Bilder zum GA-Sportler des Jahres
63 Bilder

Bilder zum GA-Sportler des Jahres

63 Bilder

In der Gesamtwertung aus Leser- und Juryvotum hatte Zeyen schließlich knapp die Nase vorn. In ihrer Abwesenheit nahm Alois Gmeiner die Trophäe entgegen. Der ehemalige Lehrer ist seit Jahren Trainer der Henneferin und hat sie sogar einst dazu animiert, mit dem Handbike an den Start zu gehen. Mit Erfolg: allein 2021 wurde sie Weltmeisterin im Straßenrennen, holte bei der WM noch Silber und Bronze und kam aus Tokio von den Paralympics mit Gold im Zeitfahren und Silber im Straßenrennen nach Hause. „Ich bin mächtig stolz auf Annika. Ihre Leistungen sind unglaublich“, sagte Gmeiner, der 2019 selbst zum GA-Trainer des Jahres erkoren worden war.

Auf dem zweiten Platz landete Ricarda Funk, die bei Olympia die Goldmedaille im Kanu-Slalom gewonnen hatte – und vergangene Woche auch Weltmeisterin in der gleichen Disziplin geworden war. Für die größte Überraschung sorgte Christoph Breitbach. Der junge Bogenschütze, der im Frühjahr mit dem Nationalteam bei einem Weltcupturnier in Guatemala Bronze geholt hatte, war der klare Sieger der Leser und sicherte sich so den dritten Platz. Kanu-Olympiasieger Max Rendschmidt, in der Vergangenheit schon dreimal GA-Sportler des Jahres, belegte den vierten Rang.

Bonn Capitals werden erneut Mannschaft des Jahres

Einig waren sich Leser und Jury bei der Auszeichung der Mannschaft des Jahres: Wie schon 2019 wurden die Bonn Capitals geehrt, die in diesem Jahr erneut deutscher Baseball-Vizemeister geworden waren und zudem das Finale des Champions Cups erreicht hatten, vergleichbar mit der Champions League im Fußball. Zweite wurden die Volleyballer des TuS Mondorf für ihren vierten Platz in der 2. Bundesliga. Den Bronzerang teilten sich die Tischtennis-Damen des TTC GW Fritzdorf, die in die 3. Bundesliga aufgestiegen sind und die Tennisspielerinnen des HTC SW Bonn, die den Sprung in die Regionalliga geschafft haben.

Zuvor hatte Moderator Holger Willcke die Gala-Besucher um ein kurzes Gedenken gebeten, in Erinnerung an Wolf-Dieter Poschmann. Der kürzlich verstorbene Fernseh-Sportjournalist hatte in den vergangenen beiden Jahren – 2019 in Präsenz und 2020 im Videoformat – durch die GA-Gala geführt.

Einen besonderen Applaus bekamen die Spieler der beiden Fußball-Vereine Oberkasseler FV und SV Bergheim. Stellvertretend für tausende Menschen und Sportler, die in den vergangenen Monaten den durch die Flut geschädigten Anwohnern der Ahr, Swist und Erft tatkräftig geholfen haben, bekamen die beiden Vereine den Fairplay-Preis (siehe Text unten). Überreicht wurde die Auszeichnung von Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, die das außergewöhnliche Engagement der jungen Fußballer ausdrücklich lobten.

Beim Trainer des Jahres wurde es emotional

Emotional wurde es auch bei der Ehrung des Trainers des Jahres. Denn Sieger Max Schmitz hatte von seinem Glück keine Ahnung und war sichtlich überrascht, als Mirko Heid, sein Ex-Trainer und ehemaliger Präsident des deutschen Baseball und Softball Verbandes, auf die Bühne trat, um eine launische Laudatio auf den Trainer der Bonn Capitals zu halten. Der 29-jährige Schmitz war erst in dieser Saison zum Coach aufgestiegen, nachdem er seine Spielerkarriere nach einem Armbruch beenden musste.

Annika Zeyen schickte den Anwesenden aus Spanien eine Videobotschaft – und stieß anschließend mit ihrem Verlobten Chris Giles auf die Titelverteidigung an. Im kommenden Jahr will sie bei der Gala wieder vor Ort sein, nachdem sie jetzt zweimal in Folge die Trophäe nicht persönlich entgegennehmen konnte. Und vielleicht gelingt ihr dann ja das Triple.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort