Sprinter und Bob-Anschieber Henrik Proske ist GA-Sportler des Monats Januar

Siegburg · Henrik Proske hat die Wahl zum GA-Sportler des Monats Januar gewonnen und schließt damit eine erfolgreiche erste Saison als Bob-Anschieber ab.

 Konzentration am Start: Bob-Anschieber Henrik Proske (Zweiter von links) mit Pilot Philipp Zielasko bei der Junioren-Europameisterschaft. 

Konzentration am Start: Bob-Anschieber Henrik Proske (Zweiter von links) mit Pilot Philipp Zielasko bei der Junioren-Europameisterschaft. 

Foto: Wolfgang Hoppe

Während die Abstimmung für die Wahl zum GA-Sportler des Monats Januar lief, war Henrik Pros­ke schon längst wieder im Eiskanal auf der Jagd nach weiteren Medaillen. Bei den deutschen Bob-Meisterschaften zum Saisonabschluss in Altenberg brachte der 24-Jährige als Anschieber den Zweier- und Viererbob von Pilot Laurin Zern auf Geschwindigkeit – und auch auf Titelkurs.

Während Proske also im Zweierbob zum deutschen Junioren-Meistertitel raste, stimmten nicht nur Freunde und Familie für ihn ab, sondern auch Teamkollegen und Konkurrenten, sodass Proske seine überaus erfolgreiche Premierensaison im Bob nun mit einem weiteren Titel krönt – der Auszeichnung zum GA-Sportler des Monats Januar.

„Cool, das freut mich sehr“, sagt Proske zu der Nachricht. Bei der Wahl setzte er sich unter anderem gegen den jungen Profiboxer Leondrit Gashi und Telekom-Baskets-Spielmacher Parker Jackson-Cartwright durch.

Für Proske, der sonst als Sprinter für das LAZ Puma Rhein-Sieg startet, endet damit seine erste Saison als Bob-Anschieber bereits mit einer ansehnlichen Sammlung von Medaillen und Trophäen: Im Zweierbob ist er amtierender Junioren-Europameister (mit Pilot Philipp Zielasko) sowie deutscher Vizemeister und deutscher Junioren-Meister (beide mit Pilot Laurin Zern) sowie im Viererbob Junioren-Vizeweltmeister (mit Pilot Maximilian Illmann) und deutscher Vizemeister (mit Pilot Laurin Zern). Hinzu kommt ein zweiter Platz im Europacup-Rennen von Winterberg.

Fast schon selbstverständlich, dass er die Bob-Rennen bei den Olympischen Winterspielen in Peking aufmerksam verfolgt hat. Wie beispielsweise die Premiere der Frauen im Monobob oder die Goldfahrten von Francesco Friedrich und Anschieber Thorsten Margis im Zweier- und Viererbob. „Ich bin wach geblieben oder habe mir nachts den Wecker gestellt“, erzählt Proske. Dass mit Thorsten Margis – als ehemaliger Zehnkämpfer ebenfalls ein Quereinsteiger aus der Leichtathletik – ausgerechnet ein Bob-Anschieber die deutsche Flagge bei der Abschlussfeier in Peking tragen durfte, freute Proske besonders.

„Klar, der Pilot macht den größten Job und hat die größere Verantwortung.“ Vor allem auf einer anspruchsvollen Strecke wie in Peking, bei der die Startzeit nicht so ausschlaggebend sei. „Aber ich finde es gut, dass man die Anschieber nicht vergisst“, sagt Proske. Im Vordergrund würden Anschieber eh nicht stehen wollen, das überließen sie lieber den Piloten. Stattdessen arbeiten die Tempomacher wie Proske eher im Hintergrund für den Erfolg des Teams.

Auf seinen Erfolgen will sich der 24-Jährige aber nicht ausruhen. Nach der Wintersportzeit beginnt für ihn nun die Vorbereitung auf die Leichtathletik-Saison. Denn trotz seiner neuen Bob-Karriere will er nämlich auch weiterhin mit der Sprintgruppe von Trainer Jonas Jochem trainieren und für das LAZ Puma Rhein-Sieg an Wettkämpfen teilnehmen. „Ich bin bereits ins Aufbautraining eingestiegen“, erzählt er. „Nach Karneval geht es richtig los.“

Gedanklich beschäftigt er sich schon jetzt mit der nächsten Bobsaison. Derzeit muss er sich entscheiden, mit welchem Team er im kommenden Winter antreten möchte. Mit diesem würde er dann im Sommer auf einer Sommer-Anschubstrecke trainieren, bevor im September die entscheidenen Einzel- und Teamleistungstests anstehen und er die Jagd nach Titeln und Medaillen fortsetzen kann.

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