GA-Sportlerwahl Jung dominiert den Januar

Bonn · Keiner der Kandidaten bei der ersten GA-Sportlerwahl des Jahres ist älter als 24 Jahre.

 Annika Beck bei den Australian Open 2016.

Annika Beck bei den Australian Open 2016.

Foto: dpa

Januar. Der Monat, in dem der Sport nur langsam aus der Lethargie der Feiertage erwacht. Die Sporthallen sind während der Weihnachtsferien noch geschlossen, der Ball ruht. Da haben es Profisportler schon leichter. Sie reisen dahin, wo die Sonne scheint, wo es schön warm ist.

Wie Annika Beck. Das Bonner Tennis-Ass flog nach Down Under zu den Australian Open. Wo eine Erfolgsgeschichte folgen sollte. Die Bonnerin hatte zuvor noch nie im Achtelfinale eines Major-Turniers gestanden. In Melbourne besiegte sie in der dritten Runde in einem deutschen Duell mit Laura Siegemund eine gute Freundin auf der Tennis-Tour und stand erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier in der Runde der letzten 16.

"Damit hatte ich im Vorfeld wirklich nicht gerechnet", sagte Beck und ahnte da schon: "Im nächsten Spiel bin ich aber auf jeden Fall nicht die Favoritin." Wohl wahr: Gegen die spätere Sensationssiegerin Angelique Kerber war die 21-Jährige letztlich chancenlos. Becks Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen. "Für mich war das ein Riesen-Turnier. Es geht jetzt darum, die positiven Sachen rauszuziehen", sagte Annika Beck, die als Belohnung eine Einladung zum Fed-Cup-Team erhielt, das am Wochenende in Leipzig gegen die Schweiz spielt.

Auch Max Weißkirchen profitierte davon, dass er mit dem 1. BC Beuel in der Badminton-Bundesliga spielt und keine lange Pause hatte. Nach einem Stolperstart gegen die Top-Teams aus Bischmisheim und Refrath folgten Einzelsiege gegen Anspach und Mülheim. Auch wegen der Erfolge des 19-Jährigen haben die Beueler noch Platz vier hinter den Überfliegern aus Bischmisheim, Refrath und Lüdinghausen im Visier.

Zweites Rennen der Hallensaison, zweite persönliche Bestzeit, erster Rekord: Auch Leichtathlet Christian Heimann ließ aufhorchen. Der 24-Jährige vom LAZ Puma Rhein-Sieg trumpfte in Luxemburg groß auf. Der DM-Dritte über 400 Meter Hürden stürmte in 47,82 Sekunden auf Platz eins der deutschen Jahresbestenliste und löschte dabei den Uralt-Kreisrekord aus. Den hielt seit fast 27 Jahren Bodo Gesche mit 48,04 Sekunden. Die Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit um 77 Hundertstelsekunden war für Heimann nur ein positiver Nebenaspekt.

Die Kandidaten für JanuarEinen rasanten Aufstieg hat Edgar Schulz genommen. Im Schatten von Jamal Naji, der als Jugend-Trainer zum VfL Gummersbach wechselte, ist mit ihm beim Handball-Oberligisten HSG Siebengebirge-Thomasberg ein Top-Spielgestalter herangereift, der über eine außerordentliche Torgefahr verfügt. Als die HSG am Wochenende ihre kleine Negativserie mit einem 31:23-Sieg gegen Derschlag beendete, war Schulz mit zehn Toren bester Werfer seiner Mannschaft. Mit 72 Treffern steht der 23-Jährige auf Platz zwei der teaminternen Torjägerliste - und das ohne Siebenmeter. Schulz ist nicht besonders schwer oder körperlich stark, dafür hat er einen schnellen Antritt und einen erstklassigen Wurf. Die Teamkollegen bezeichnen ihn als typischen "Straßenhandballer".

Dass die Drittliga-Volleyballer der SSF Fortuna auf Tabellenplatz drei immer noch auf den Aufstieg schielen dürfen, ist auch ein Verdienst von Nico Wegner. Der Mittelblockangreifer und Mittelblocker spielt so konstant auf hohem Niveau, dass die Verantwortlichen ihn am liebsten verstecken würden. "Wenn den ein höherklassiger Verein entdeckt, ist er sofort weg", heißt es beim Club. Noch aber spielt der 20-Jährige für die Bonner - so gut, dass er die Kandidatenliste für die GA-Sportlerwahl im Januar komplettiert.

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