Max Rendschmidt Mai 2015: Max Rendschmidt
BONN · Bundesleistungszentrum in Kienbaum: Klingt nach Schweiß und harter Arbeit. Dort, in der Nähe Berlins, hält sich Max Rendschmidt in diesen Tagen auf.
Zum Füße hochlegen bleibt dem Rennkanuten aus Bonn allerdings kaum Zeit, das Training ist intensiv. Zeit für ein Telefongespräch mit dieser Zeitung nimmt er sich aber schon. "Cool" schießt es aus ihm heraus, als er von seiner Wahl zu Bonns Sportler des Monats erfährt. "Ich war ja schon einmal nominiert, damals hat es aber nicht ganz gereicht. Daher ist es sehr erfreulich, dass es diesmal geklappt hat."
Lag er im September 2013 noch hinter Siegerin Yanna Schneider, ließ der 21-Jährige diesmal die gesamte Konkurrenz hinter sich - selbst eine Olympiasiegerin wie Lena Schöneborn.
Das Votum der GA-Leser war klar und deutlich: Rendschmidt, der jüngst bei der Europameisterschaft in Tschechien mit Marcus Groß zwei Titel gewann, sicherte sich die Wahl mit 48 Prozent der Stimmen vor der Modernen Fünfkämpferin (30,3). Die für die SSF Bonn startende Schöneborn entschied die deutsche Meisterschaft und den Weltcup in Moskau für sich.
Die 62 Jahre alte Fechterin Uta Wessel vom OFC Bonn, die mit dem Florett in ihrer Altersklasse (W60) Weltmeisterin wurde, landete auf Platz drei vor Ricarda Funk. Sie hatte sich mit dem Kanu durchs Wildwasser gekämpft und als Lohn die Silbermedaille von der EM in Markkleeburg zurück nach Bad Breisig gebracht.
Da half Tennis-Ass Annika Beck auch nicht, dass sie die frühere Weltranglistenzweite Agnieszka Radwanska fast sensationell bei den French Open aus dem Turnier warf. Am Ende erreichte die Bonner Profispielerin in Paris die dritte Runde und damit ihr bisher bestes Ergebnis bei einem Grand-Slam-Turnier.
Nicht zu schlagen war dagegen Max Rendschmidt, der sich nicht ausruhen will auf seinen Erfolgen. Die nächste Herausforderung steht schon am Wochenende in Baku (Aserbaidschan) an. Strapaziös gestaltet sich für ihn alleine schon die Anreise zur Premiere der Europaspiele (12. bis 28. Juni).
Mittwoch, am frühen Morgen, geht's los: mit dem Flieger von Berlin nach Frankfurt und weiter nach Baku. Das Schlimmste Stück der Reise steht dann allerdings bevor. Sieben Stunden sieht die Planung für die Strecke vom Flughafen der Hauptstadt bis zu den Kanustrecken vor. "Ich habe gehört", stöhnt Rendschmidt, "dass viele Straßen wahre Buckelpisten sein sollen."
Dennoch will er sich die Spiele nicht entgehen lassen. Sie dienen als Formüberprüfung für die WM im August. Sein erklärtes Ziel ist es, sich in Mailand für die Olympia 2016 in Rio zu qualifizieren. Dafür nimmt er auch gerne ein paar sandige Buckelpisten in Kauf.