Daniel Mannweiler Oktober 2014: Daniel Mannweiler

BONN · Triathlon auf Hawaii - und das gleich doppelt: Wenn Paare in den Wochenendurlaub von Bonn in die Pfalz reisen, ist das Auto für gewöhnlich die erste Wahl. Aber was ist bei Triathleten schon normal? Daniel und Katrin Mannweiler jedenfalls ziehen für die rund 180 Kilometer zwischen Bundesstadt und ihren Elternhäusern in der Nähe von Kaiserslautern das Rennrad vor.

 Der GA-Sportler des Monats Oktober: 49,3 Prozent der Stimmen erhielt Mannweiler für seine Leistungen.

Der GA-Sportler des Monats Oktober: 49,3 Prozent der Stimmen erhielt Mannweiler für seine Leistungen.

Foto: CLEMENS BOISSERÉE

Ein solcher Ausflug ist für beide gleichzeitig eine Trainingseinheit, denn die zwei teilen nicht nur Wohnung und Liebe füreinander, sondern auch die Leidenschaft für Sport. Ausdauersport. Extremsport. Triathlon.

Für seine Leistung beim härtesten Wettkampf, den dieser Sport zu bieten hat, den Ironman auf Hawaii, wurde Daniel Mannweiler gerade von den GA-Lesern zum Sportler des Monats gewählt. "Eine tolle Auszeichnung und besondere Wertschätzung für meinen Sport und das Geleistete", freut sich der 35-Jährige.

Eine wohlverdiente Auszeichnung ist das Oktober-Ergebnis in jedem Fall. Denn Mannweiler ging nicht nur über 4,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 40,2 Kilometer Laufen an den Start - nach nur zwei Wochen Pause tat sich der Bonner Bedingungen von 40 Grad, 80 Prozent Luftfeuchtigkeit und starken Gegenwind gleich noch einmal an.

Noch einmal 1500 Meter Schwimmen, 30 Kilometer mit dem Mountainbike und elf Kilometer Cross-Laufen - und danach war Schluss. "Hawaii waren die letzten Rennen vor der alljährlichen Pause", erklärt Mannweiler. Pause, das bedeutet für den gebürtigen Pfälzer: Einen Monat lang Erholung und schlemmen so viel er möchte. "Ich versuche dann, die Schokolade zu essen, auf die ich das restliche Jahr über verzichte", sagt Mannweiler und schmunzelt, während Frau Katrin nur den Kopf schüttelt: "Sein Rekord liegt bei neun Kilogramm mehr auf den Rippen innerhalb einer Woche - und dann steigt er einmal aufs Fahrrad und hat sie wieder runter." Um selbst den Körper in Schuss zu halten, verzichte sie auf solche Orgien.

Mit dieser Disziplin schaffte Katrin Mannweiler noch vor ihrem Mann die Qualifikation für den Hawaii-Ironman. Daniel, der zuvor nur für die Mountainbike-Version einen Startplatz besaß, spornte das noch einmal an. "Ich gucke nicht gerne zu und applaudiere an der Wegstrecke", sagt Mannweiler. Der startete kurzer Hand in Frankfurt beim hiesigen Ironman, schaffte dort die erforderliche Qualifikation und bekam "mit viel Glück" noch einen Startplatz für die Insel.

Bereits zum fünften Mal ging der Sportler, der bei den SSF Bonn und im Bonner Polizei-Sportverein trainiert, auf Hawaii an den Start. In der übrigen Zeit des Jahres nimmt er an unterschiedlichen Wettkämpfen wie der Duathlon- Europameisterschaft (Laufen und Radfahren) oder an Triathlons der olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad, 10 km Laufen) teil.

"Einen Ironman gehe ich für gewöhnlich nur zwei im Jahr an, das wäre sonst eine zu hohe Belastung." Für den Körper, aber auch für das Bankkonto. Denn trotz gelegentlicher Platzierungserfolge und Auszeichnungen, betreibt das Mannweiler-Paar ihre Leidenschaft als Amateursport.

Finanzielle Unterstützung gibt es kaum und fließt dann auch gleich ins hochwertige Equipment oder in die Startgebühren. "Für Hawaii kostete die 850 Dollar pro Person", erklärt Katrin Mannweiler. Um die Kosten gering zu halten, kommen beide meist bei einheimischen Familien unter. "Sport ist eine weltweit gesprochene Sprache und verbindet. Auf diesem Weg finden wir mittlerweile fast überall eine Unterkunft", erzählt die Angestellt der christlichen Sportorganisation SRS.

Sobald im Dezember die Zeit des Schlemmens und Faulenzens vorbei ist, geht es für beide zurück ins Schwimmbad, auf das Rennrad oder in die Laufschuhe. Dann greift auch der tägliche Trainingsplan wieder, der von externen Betreuern ausgearbeitet wird. Das große Ziel für 2015 lautet dieses Mal nicht Hawaii, sondern die Triathlon-Weltmeisterschaft in Schweden. Bis dahin müssen die Schokopfunde abtrainiert sein.

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