Deutscher Sprintmeister Ruderer Moritz Witten ist GA-Sportler des Monats Oktober
Bad Honnef · Ruderer Moritz Witten vom Wassersportverein Honnef ist GA-Sportler des Monats Oktober. Der 18-Jährige trainiert bis zu zwölf Mal pro Woche und will nach seinem deutschen Meistertitel nun internationale Erfolge feiern.
Der Titel „GA-Sportler des Monats“ kam für Moritz Witten mindestens genauso überraschend wie sein Sieg bei den deutschen Sprintmeisterschaften Anfang Oktober in Bremen. Bei den nationalen Titelkämpfen hatte sich der 18-jährige Ruderer vom Wassersportverein (WSV) Honnef im Einer in der offenen Männerklasse erfolgreich gegen die Konkurrenz durchgesetzt – und das bei seiner allerersten Teilnahme in dieser Bootsklasse überhaupt. Auch bei der Sportlerwahl gelang ihm direkt bei der ersten Nominierung der Titelgewinn. „Es war überraschend, vor allem weil jemand von den Telekom Baskets dabei war“, sagt Witten. Er war davon ausgegangen, dass Baskets-Spielmacher Parker Jackson-Cartwright eine „größere Fanbase“ hinter sich habe, als ein 18-jähriger Ruderer. Bei der Abstimmung setzte sich Witten aber nicht nur gegen den Profi-Basketballer, sondern auch gegen Bahnrad-Olympiasiegerin Mieke Kröger, Langstreckenläufer Christian Schreiner und Schwimmerin Lina Kröger durch.
Moritz Witten kam durch seine Familie zum Rudern
Witten rudert seit er elf Jahre alt ist beim WSV Honnef. „Fast meine gesamte Familie rudert“, sagt er. Witten saß schon mit im Boot, bevor er rudern konnte. Dass er irgendwann einmal selbst die Skulls übernahm, war somit nur eine logische Konsequenz. „Dann wollte ich das auch mal ausprobieren.“ Sein Vater nimmt noch regelmäßig am Rheinmarathon und längeren Rennen teil. Seit rund fünf Jahren betreibt Witten seine Disziplin als Leistungssport und hat sein Trainingspensum auf bis zu zwölf Einheiten pro Woche hochgeschraubt. Nach der Schule ging es ins Ruderboot, auch die Freistunden nutzte er fürs Training. In diesem Jahr hat er in Bad Honnef sein Abitur gemacht und studiert nun an der Universität Bonn Agrarwissenschaften. Sportwissenschaften stand auch auf der Liste der Wunschstudienfächer, schließlich hatte Witten Sport-Leistungskurs. Schlussendlich entschied er sich aber aufgrund der begrenzten Berufsmöglichkeiten dagegen. In seinem Studium will er sich nun vor allem auf die wirtschaftlichen Aspekte spezialisieren. Bislang klappt der Alltag aus Vorlesungen und Training gut – „bisher gab es aber auch noch keine Klausurenphase“, sagt er.
Der deutsche Meistertitel war eine große Überraschung
Der deutsche Meistertitel ist bis jetzt sein größter Erfolg. Zweimal wurde er bereits NRW-Landesmeister sowie viermal Vize-Landesmeister über die 1000 Meter. Im Sprint über kürzere Distanzengab es immerhin schon dreimal Silber im Zweier. Als 18-Jähriger durfte er in diesem Jahr erst das erste Mal im Einer bei den Sprintmeisterschaften starten – und hatte für seine Premiere dementsprechend keine großen Erwartungen. Er wollte einfach mal sehen, was er schaffen kann. In Bremen gewann er dann souverän Vorlauf, Halbfinale und Finale. „Das kam ziemlich überraschend.“
Auch wenn Sprintmeisterschaften im Saisonkalender eines Ruderers eher eine untergeordnete Rolle spielen, war der Titel für Witten dennoch wichtig nach einer schlechten Saison: „Dadurch habe ich neue Motivation gewonnen.“ Sein Ziel: „Ein internationaler Erfolg“. Um im nächsten Jahr an internationalen Rennen teilzunehmen, gilt es nun, sich entsprechend zu präsentieren und die Bundestrainer bei den anstehenden Ergometer-Tests auf sich aufmerksam zu machen. Eine weitere Chance bietet sich bereits am Wochenende, bei einer Regatta über die Langstrecke.