GA-Sportler des Monats: Chris Babb von den Telekom Baskets Teamplayer mit Starqualitäten

Bonn · Chris Babb von den Telekom Baskets Bonn ist GA-Sportler des Monats Februar. Er ist Topscorer und trotzdem mannschaftsdienlich - diese Kombination ist nicht selbstverständlich.

 Posen fürs Foto ist nicht sein Ding, der verliebte Blick auf den Ball schon: Chris Babb.

Posen fürs Foto ist nicht sein Ding, der verliebte Blick auf den Ball schon: Chris Babb.

Foto: Wolter

Chris Babb ist ein Typ. „Ein guter Typ“, sagt TJ DiLeo. Der Topscorer der Telekom Baskets hat einen starken Februar gespielt, den er gerade dabei ist im März fortzusetzen, und er hat geschafft, was noch lange nicht jeder Baskets-Spieler, der zur GA-Sportlerwahl aufgestellt war, geschaft hat: Chris Babb hat gewonnen. Nach Abstimmung plus Juryentscheid setzte er sich knapp vor Konstanze Klosterhalfen (Leichtathletik), dem Kapitän des Bonner SC, Dario Schumacher, sowie Majtie Kolberg (Leichtathletik) durch.

Gerade ist auf dem Hardtberg das Vormittagstraining des Basketball-Bundesligisten beendet, Baskets-Pressesprecher Marius Volkmann hat Babb mit den Neuigkeiten auf dem Weg zur Kabine angefangen. Überrumpelt. Denn der Typ Babb, ausgestattet mit dem Potenzial zum Superstar, will gar keiner sein. „Er steht ungern im Mittelpunkt und lässt lieber seine Leistungen sprechen“, sagt Teamkapitän TJ DiLeo. „Basketball ist seine Leidenschaft, das Drumherum nicht so sehr.“

In diesem Fall kann er sich mit dem Drumherum aber anfreunden: „Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr“, erwidert Babb die telefonische Gratulation. „Es ist mir eine Ehre, dass ich mich gegen Konkurrenz, die diesen Monat solche Leistungen aufzuweisen hat, durchsetzen konnte. Vielen Dank, dass ich zur Wahl aufgestellt wurde und an alle, die für mich abgestimmt haben.“

Zum Kandidaten der Februar-Wahl wurde er, weil er, seit Trainer Will Voigt zurück auf dem Hardtberg ist, die Baskets mit vier Siegen in Serie als Topscorer (15,9 Punkte pro Partie) aus dem Tabellenkeller geführt hat. Wenn die Baskets seine Fähigkeiten benötigen, wirft er sie in die Waagschale. 

Keine Frage: Chris Babb ist die zentrale Figur bei den Telekom Baskets. Der Königstransfer des Basketball-Bundesligisten hält gemeinsam mit TJ DiLeo den Laden zusammen. Das war nicht so deutlich abzusehen, denn Babb kam nach einem verkorksten Jahr in Griechenland nach Bonn. Niemand erwartete, dass er so stark sein würde wie in seiner Zeit in Ulm.

GA-Sportler des Monats: Chris Babb von den Telekom Baskets: Teamplayer mit Starqualitäten
Foto: General-Anzeiger

„Klar, er ist unser bester Scorer“, sagt DiLeo. „Und er ist ein guter Teamplayer. Das sind Topscorer nicht immer.“ DiLeo lässt ein bisschen zwischen den Zeilen lesen, was dieser Babb für die Mannschaft bedeutet. „Er scored aber nicht nur, er erledigt auch all die kleinen Aufgaben, die auf dem Feld und auch in der Kabine zu erledigen sind.“ Und damit meint er nicht den Kabinen-DJ, der Babb nebenbei auch noch ist. Er ist nicht alleine für die gute Stimmung zuständig, sondern kann auch mal laut werden. „Aber nur, wenn es wirklich nötig ist“, verrät DiLeo, der es selbst ähnlich hält. Lautsprecher sind sie beide nicht.

Babb ist immer früh in der Halle und er bleibt noch lange nach dem Training. „Er nimmt nach dem Training noch viele Würfe. Und er bereitet sich gut vor, achtet penibel auf seinen Körper, schläft genug, steht früh auf, isst gesund. Er ist 31. Da muss man auf seinen Körper achten“, sagt DiLeo (noch 30) und lacht.

Baskets-Sportmanager Michael Wichterich beschreibt den Texaner als einen „grundsätzlich sehr professionellen Spieler. Das sollte der Begriff Profi eigentlich beinhalten. Es ist aber nicht immer so. Aber Chris liefert jeden Tag seine Arbeit ab“. Wenn man ihn während des Spiels beobachtet, ist er derjenige, der die Youngster sprichwörtlich an die Hand nimmt. „Auch das ist nicht normal: Der beste Spieler des Teams ist der Mentor der Youngster. Er bestärkt sie, gibt ihnen Ratschläge. Chris trägt die Mannschaft. Nicht nur mit den Punkten sondern offensiv wie defensiv“, sagt Wichterich. „er ist jemand, dem die anderen folgen.“

Wichterich führt die letzten Spiele als Beispiel an. „Er hat die richtigen Entscheidungen getroffen und die Richtung vorgegeben.“ Auf dem Feld und in der Tabelle. Für die Baskets geht es gegenwärtig bergauf. Nach dem Saisonstart im Tabellenkeller benötigt das früher stets sichere Playoffteam in einer schwierigen Spielzeit inzwischen kein Fernglas mehr um die begehrten ersten acht Plätze zu sehen.

Auf Platz acht: Bamberg, der nächste Bonner Gegner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Ehre wem Ehre gebührt
Kommentar zur GA Sportlerwahl-Gala Ehre wem Ehre gebührt