Im Siegesrausch Tom Hartmann ist GA-Sportler des Monats April

Bonn · Der 15-jährige Tom Hartmann hat die Wahl zum GA-Sportler des Monats April gewonnen. Der Judoka der SSF Bonn folgt damit auf seinen Mannschaftskollegen Jano Rübo.

Yamina Bouchibane gerät ins Schwärmen. „Tom ist der liebenswerteste Mensch, den ich kenne. Ihm kann man für nichts böse sein“, sagt die Judotrainerin der Schwimm- und Sportfreunde (SSF) Bonn über ihren Schützling Tom Hartmann. Der 15-Jährige beeindruckt mit seiner Art und seinen Leistungen aber nicht nur Bouchibane, sondern auch die Leser des General-Anzeigers. Mit 29 Prozent der Stimmen ist Hartmann zum Sportler des Monats April gewählt worden, knapp vor seinem Vereinskollegen Florian Weißkirchen, der zum Floorballteam der SSF gehört und 27 Prozent der Stimmen erhielt. Hinter den beiden folgen der Rheinbacher Handballer René Lönenbach, Leichtathletin Evelin Nagel und die Läuferin Caterina Schneider.

„Das kommt für mich total überraschend“, sagt Hartmann über seinen Sieg. Selbst mit der Nominierung habe er nicht gerechnet. Der 15-jährige Bonner folgt damit auf seinen Judokumpel Jano Rübo, der die GA-Sportlerwahl im März gewann. Beide kennen sich bereits seit Kindergartentagen und begannen gemeinsam mit Judo bei den SSF. Bei Hartmann musste die Leidenschaft für den japanischen Kampfsport aber erst geweckt werden. „Mein vier Jahre älterer Bruder hat damals mit Judo angefangen. Meine Mutter hat dann vorgeschlagen, dass ich das auch machen soll. Ich war aber bockig und habe nein gesagt“, erzählt Hartmann, der die neunte Klasse am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium besucht. Schließlich ließ er sich doch überzeugen und betreibt den Sport nun schon zwei Drittel seines Lebens.

In diesem Jahr startet er trotz seiner erst 15 Jahre erstmals in der Altersklasse U 18 und sorgt dort für Furore. Nach dem neunten Platz bei den deutschen Meisterschaften erkämpfte sich der Bonner im April beim internationalen Turnier in Duisburg in der Gewichtsklasse über 73 Kilogramm den ersten Platz. Die nächsten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Nach direkt zwei ersten Plätzen in den Gewichtsklassen unter und über 90 Kilogramm beim Hermée Cup in Belgien kam nun noch der Sieg beim Thüringer Messe-Pokal in Erfurt hinzu, der ein internationales Bundessichtungsturnier ist. „Aktuell habe ich einfach einen Lauf. Anders kann ich das nicht erklären“, sagt Hartmann zu seiner Siegesserie. Warum er immer wieder gegen ältere und zum Teil auch deutlich größere und schwerere Gegner gewinnt, dafür liefert er dann doch eine Erklärung: „Durch meine Schnelligkeit kann ich den Gegnern leichter entwischen.“ Um dann – so war es zuletzt oft der Fall – im entscheidenden Moment zu kontern und den Gegner auf die Matte zu schicken.

Die jüngsten Erfolge lassen auf eine verheißungsvolle Karriere hoffen. „Man kann noch eine Menge von Tom erwarten“, sagt seine Trainerin Bouchibane, schränkt aber ein: „Er muss Spaß haben und sich wohlfühlen. Alles, was neu ist, ist ihm nicht so ganz geheuer.“ Auch Hartmann selbst verweist beim Blick in die Zukunft auf den Spaßfaktor, doch er hat auch konkrete sportliche Ziele. „Ich möchte in Zukunft den Sprung in den Bundeskader schaffen und einen der ersten drei Plätze bei den deutschen U 18-Meisterschaften holen. Im nächsten Jahr sehe ich dafür gute Chancen, im darauffolgenden Jahr noch bessere“, blickt er voraus.

Ein weiterer Anreiz ist Andreas Tölzer, der nordrhein-westfälische Landestrainer der U 21. Der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von London 2012 ist das Vorbild von Tom Hartmann.

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