GA-Sportlerwahl Wer wird Sportler des Monats August?

Bonn · Die GA-Sportlerwahl für August steht ganz im Zeichen von Olympia. Nominiert sind die Rio-Teilnehmer Karl-Richard Frey, Konstanze Klosterhalfen, Birgit Michels, Max Rendschmidt, Lena Schöneborn. Stimmen Sie jetzt ab!

Olympische Spiele, Meilensteine für jeden Spitzensportler. Alle vier Jahre markieren sie Triumphe und Tragödien. So auch Rio 2016, und zu den Protagonisten zählte eine Handvoll Topathleten aus der Region Bonn. Sie sind die Kandidaten der Wahl zum GA-Sportler des Monats August. Ab sofort können die Leser dieser Zeitung abstimmen.

Ob der strahlende Doppel-Olympiasieger Max Rendschmidt aus Ramersdorf oder die auf brutale Weise gescheiterte Lena Schöneborn von den SSF Bonn: Jeder des für die August-Abstimmung nominierten Quintetts hat aus Brasilien eine Geschichte mitgebracht, die noch nach Generationen in der Sportfamilie der Region überliefert werden wird.

Die ganze Tragweite von Schöneborns Rio-Drama spiegelte sich in der unmittelbar nach den Spielen veröffentlichten Weltrangliste der Modernen Fünfkämpfer. "Ich habe einen kleinen Trost gefunden", ließ die 30-Jährige wissen: "Ich darf als Weltranglistenerste in die Winterpause." Die vom Weltverband aus allen Saisonergebnissen ermittelte Reihenfolge unterstreicht die wahre sportliche Klasse der Wahl-Berlinerin, die ihrem Heimatclub weiterhin die Treue hält und - soweit das ihr Trainingsalltag ermöglicht - nach wie vor viel Zeit im Kreise der Familie in Niederkassel verbringt.

Ihr Debakel von Rio wird unvergessen bleiben. Weil das ihr zugeloste Pferd namens "Legende" viermal verweigerte, büßte Schöneborn alle Chancen auf ihre zweite Olympiamedaille nach dem Gold von Peking 2008 ein. Verharrte danach 20 Minuten lang weinend in den Armen ihres Partners Alexander Newbies, am Boden zerstört.

Nicht jeder hätte in dieser Situation die Kraft aufgebracht, zum abschließenden Laufen und Schießen anzutreten. Schöneborn aber beendete den Wettkampf - als 31., fernab ihrer Ambitionen. Zeigte sportliche Größe, und zählt deshalb zu den Nominierten der GA-Wahl. Wie selbstverständlich Max Rendschmidt. Der aus dem WSV Blau-Weiß Rheidt hervorgegangene Rennkanute gewann gleich zweimal Gold bei seiner ersten Olympiateilnahme - im Zweier- und Vierer-Kajak. Und landete damit im siebten Sportler-Himmel.

Für Schöneborn äußerte Rendschmidt in der Stunde seines zweiten Erfolgs großes Mitgefühl. "Lena tat mir unendlich leid", sagte der 22-Jährige, der wie die Moderne Fünfkämpferin 2015 als GA-Sportler des Jahres ausgezeichnet worden war: "Ich bin froh, dass ich in meinem Sport nicht vom Losglück abhängig bin." Und dass sich ein Kanu besser beherrschen lasse als ein eigenwilliger Vierbeiner.

Neben Rendschmidts Triumph und Schöneborns Tragödie gab es weitere emotionale Berg- und Talfahrten für Sportler aus dem Verbreitungsgebiet des General-Anzeigers. Konstanze Klosterhalfen schaffte als jüngste Leichtathletin im deutschen Team mehr als einen Achtungserfolg: Im 1500-Meter-Vorlauf führte die 19-Jährige aus Königswinter-Bockeroth das Feld vor Äthiopiens Weltrekordlerin Genzebe Dibaba auf die letzte Runde, schaffte sicher den Einzug ins Halbfinale, wo sie nur knapp die Endlauf-Qualifikation verpasste. "Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen", schwärmte die für Bayer Leverkusen startende Mittelstrecklerin. Die Zukunft gehört ihr.

Das Kontrastprogramm zu Klosterhalfens strahlendem Antlitz boten die Tränen, die der aus dem Beueler Judo-Club hervorgegangene Karl-Richard Frey vergoss. Platz fünf bei seinen ersten Olympischen Spielen, eigentlich aller Ehren wert für den 25-Jährigen. Doch nach der Niederlage im Kampf um Bronze sackte der 103-Kilo-Mann vor laufenden Kameras zu einem Häufchen Elend auf die Knie und weinte bitterlich. "Ich wollte Gold", sagte der Vizeweltmeister im Augenblick der Enttäuschung. Längst ist er aufgestanden. Schon unmittelbar nach den Spielen postete Frey auf Facebook: "Eine schmerzhaft schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte." So ist Olympia. Freys Fokus richtet sich nun auf Tokio 2020.

Für Birgit Michels ist Schluss mit Olympia. Die Badminton-Doppelspezialistin vom 1. BC Beuel hatte sich mehr erhofft als die trotz guter Leistungen erlittenen drei Vorrundenniederlagen an der Seite ihres Mixed-Partners Michael Fuchs. "Am Anfang war die Enttäuschung wirklich sehr groß", resümierte die 31-Jährige: "Wir haben echt gut gespielt. Sich dann ohne Satzgewinn zu verabschieden, war nicht einfach."

Auch wenn ein fünfter Platz wie in London 2012 in weiter Ferne blieb: Michels hat die Nominierung zum Abschluss ihrer internationalen Karriere verdient. "Wir sagen Danke für mehr als ein Jahrzehnt Weltklasse", postete ihr Verein nach der dritten und letzten Olympiateilnahme seiner Spitzenspielerin. Michels bleibt dem 1. BC in der Bundesliga erhalten - und ist hiermit wahrscheinlich nicht letztmals als Kandidatin für eine GA-Sportlerwahl nominiert.

Wer ist ihr Favorit? Stimmen Sie jetzt ab: Wer wird Sportler des Monats August?

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