Kritisierter Verbandschef Grindel strebt Wiederwahl an - Lahm soll ins DFB-Präsidium

Berlin · EM-Cheforganisator Philipp Lahm soll laut DFB-Chef Reinhard Grindel ins Präsidium des Deutschen Fußball-Bunds einziehen. Eine logische Festlegung auf Berlin als Endspielort der Euro 2024 dementiert er.

 DFB-Chef Reinhard Grindel (l) und EM-Botschafter Philipp Lahm.

DFB-Chef Reinhard Grindel (l) und EM-Botschafter Philipp Lahm.

Foto: Arne Dedert

DFB-Präsident Reinhard Grindel wirbt um eine aktive Rolle des zukünftigen EM-Cheforganisators Philipp Lahm im Präsidium des Deutschen Fußball-Bunds. Die genaue avisierte Position des Ehrenspielführers ließ der Verbandschef zunächst noch offen.

"Ich würde mich freuen, wenn meine Kollegen im Präsidium einverstanden sind, dass er in dieser Rolle auch zukünftig im Präsidium mit berät und dann natürlich herzlich eingeladen ist, bei sportlichen Fragen seine Erfahrung zur Verfügung zu stellen", sagte Grindel am ZDF-"Sportstudio" in der Nacht zu Sonntag. An Spekulationen, ob Lahm nach der Rolle als Botschafter und baldigen Organisators für die EM 2024 sein Nachfolger als DFB-Chef werden könnte, wollte er sich nicht beteiligen.

Grindel dementierte, dass sechs Jahre vor der Europameisterschaft bereits eine Absprache für Berlin als Endspielort getroffen sei. "Das kann schon deshalb nicht stimmen, weil wir gemeinsam mit der UEFA festlegen, wo das Finale und das Eröffnungsspiel stattfindet", sagte der 57-Jährige. "Wir werden das jetzt in den kommenden Jahren miteinander besprechen." Die Hauptstadt gilt als logischer Kandidat, in München werden bereits vier Spiele der Multi-Nationen-EM 2020 ausgetragen.

Als Konsequenz aus der Affäre um die Fotos von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan äußerte Grindel den Wunsch, dass künftig ein Nationalspieler ohne Migrationshintergrund Integrationsbotschafter des DFB werden solle. Derzeit üben dieses Amt der gebürtige Brasilianer Cacau und Celia Sasic aus, letztere hat familiäre Wurzeln in Kamerun.

"Wenn da einer ohne Migrationshintergrund deutlich in die Gesellschaft und den Fußball hineinwirkt und sagt, "das Thema ist wichtig, da müssen wir uns kümmern", das wäre auch eine Initiative, um für eine bessere Grundlage zu sorgen für unsere Vereine vor Ort, wo Integration funktionieren muss", sagte Grindel.

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