Sitzung in Buenos Aires IOC-Chef Bach: Flüchtlingsteam ist ein Zeichen der Hoffnung

Buenos Aires · Weltweit sind 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Auch sie sollen bei den Olympischen Spielen in Tokio ihr Team haben. Für das IOC und die UN ist der Sport auch ein Werkzeug, um die Flüchtlinge besser in ihren Gastländern zu integrieren.

 Thomas Bach sieht das Flüchtlingsteam als Zeichen der Hoffnung.

Thomas Bach sieht das Flüchtlingsteam als Zeichen der Hoffnung.

Foto: Natacha Pisarenko/AP

IOC-Präsident Thomas Bach will mit dem Flüchtlingsteam bei den Olympischen Spielen 2020 ein Zeichen der Hoffnung setzen.

"Den Athleten soll Gerechtigkeit widerfahren", sagte er nach der Versammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Buenos Aires. "Wir wollen nicht, dass sie ihren olympischen Traum aufgeben müssen, weil sie aus ihrer Heimat vertrieben wurden."

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen gibt es derzeit weltweit 68,5 Millionen Flüchtlinge. 25,4 Millionen Menschen mussten auf der Flucht vor gewalttätigen Auseinandersetzungen oder Verfolgung ihre Heimatländer verlassen. "Sport kann auch dabei helfen, Flüchtlinge in ihren Gastländern zu integrieren", sagte Bach.

Am Dienstag hatte das IOC angekündigt, dass auch bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio wieder ein Team aus Flüchtlingen an den Start gehen soll. Erstmals waren bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro Flüchtlinge aus Äthiopien, dem Südsudan, Syrien und dem Kongo gemeinsam angetreten.

Der 800-Meter-Läufer Pur Biel aus dem Südsudan war in Rio dabei und hofft auch auf ein Ticket für Tokio. "Wir wollen der Welt zeigen, was wir können", sagte er in Buenos Aires.

Die Olympische Flüchtlingsstiftung unterstützt derzeit Projekte in Jordanien, der Türkei und in Kenia, wo Flüchtlinge Sport treiben und professionell trainieren können. Zudem wurden die Nationalen Olympischen Komitees dazu aufgerufen, Sportler unter den Flüchtlingen zu identifizieren, die für das Olympia-Team infrage kommen. Sollten sie sich nicht über den normalen Weg qualifizieren, will das IOC sie zu den Spielen einladen.

Für den UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi ist der Sport auch ein Werkzeug, um den Flüchtlingen wieder Halt zu geben. "Viele Flüchtlinge haben traumatische Erfahrungen gemacht", sagte er. "Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und dadurch ihr Selbstvertrauen verloren haben, können durch den Sport wieder Kraft schöpfen."

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