Paralympics IPC: Russland für 2018 nicht automatisch gesperrt

Moskau · Verwirrung um Ausschluss: Die Russen melden die Sperre ihrer Behindertensportler nicht nur für Rio, sondern auch für die Winter-Paralympics 2018. Das IPC widerspricht. Und 100 russische Behindertensportler legen gegen den Rio-Ausschluss Einspruch ein.

 Die russischen Sportler sind von den Paralympics in Rio ausgeschlossen.

Die russischen Sportler sind von den Paralympics in Rio ausgeschlossen.

Foto: Maxim Shipenkov

Das Internationale Paralympische Komitee hat der Darstellung des russischen Verbandes widersprochen, wonach die russischen Behindertensportler auch automatisch für die Winter-Paralympics 2018 in Pyeongchang gesperrt sind.

"Das stimmt nicht. Sobald der russische Verband seinen Verpflichtungen nachkommt und die Bedingungen erfüllt, wird die Sperre mit sofortiger Wirkung aufgehoben", sagte IPC-Pressesprecher Craig Spence der Deutschen Presse-Agentur.

Das IPC hatte wegen des mutmaßlichen systematischen Staatsdopings die IPC-Mitgliedschaft des Nationalen Paralympischen Komitees Russlands (RPC) aufgehoben. Dadurch sind die russischen Sportler von den Paralympics in Rio vom 7. bis 18. September ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte die Sperre bestätigt.

Das RPC teilte nun mit, dass sich die Strafe des IPC auch auf die Winterspiele 2018 in Pyeongchang erstrecke. "Es gibt keine Fristen, für die Erfüllung der Auflagen. Deshalb weiß ich nicht, wie die Russen auf diese Aussagen kommen", sagte Spence.

Klar ist aber auch: Sollte Russland die Bedingungen nicht bis zu den Winterspielen erfüllen, ist eine Teilnahme an Pyeongchang 2018 nicht möglich.

Derweil legten mehr als 100 russische Behindertensportler gegen ihren Rio-Ausschluss Einspruch ein. Die Sportler hätten sich individuell an das IPC gewandt, teilte das russische Komitee in Moskau mit.

Das IPC hatte am 7. August die insgesamt 266 russischen Behindertensportler wegen des Vorwurfs systematischen Staatsdopings von Rio ausgeschlossen. Damit reagierte das Komitee auf den jüngsten Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätigte die Entscheidung am 23. August. Das RPC hat den Fall mittlerweile vor das Schweizer Bundesgericht gebracht. Da der CAS seinen Sitz in Lausanne hat, ist bei einer Anfechtung seiner Urteile die Schweizer Justiz zuständig.

Um die weggefallenen Startplätze der Russen aufzufüllen, haben unter anderem auch der deutsche Verband Sportler nachnominiert. Deshalb fliegen nun 155 Deutsche statt 148 an die Copacabana.

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