Kanu Kanuten bei EM mit ordentlicher Olympia-Generalprobe

Eineinhalb Monate vor den Olympischen Spielen haben sich die deutschen Renn-Kanuten bei der EM in einer guten Form präsentiert. In Rio sollen es dann so viele Medaillen sein wie jetzt in Moskau.

 Sabrina Hering (vorn) und Steffi Kriegerstein sind im Ziel Zweite.

Sabrina Hering (vorn) und Steffi Kriegerstein sind im Ziel Zweite.

Foto: Sergei Ilnitsky

Mit einer ordentlichen Ausbeute von zwei Titeln und sechs Medaillen in den olympischen Disziplinen haben sich die deutschen Kanuten bei der Europameisterschaft auf die Sommerspiele in Rio eingestimmt.

Die Siege in Moskau sicherten am Wochenende jeweils über 1000 Meter Olympiasieger Sebastian Brendel im Canadier-Einer und das Duo Max Hoff/Marcus Groß im Kajak-Zweier. "Das Abschneiden ist durchaus ein ermutigendes Ergebnis. Vor allem die olympischen Trümpfe haben gestochen", kommentierte Verbandschef Thomas Konietzko. "Das zeigt, dass wir mit dem Olympia-Team auf einem guten Weg sind."

Die Paddler stellen seit Jahrzehnten den erfolgreichsten deutschen Sommersportverband bei Olympia und wollen auch in Rio abräumen. Zwei Goldmedaillen und insgesamt sechs Plaketten wie jetzt in Moskau sind auch dann das Ziel. In Brasilien geht's allerdings gegen die gesamte internationale Elite. "Wir wollten bei der EM Anhaltspunkte mitnehmen, woran wir in den kommenden sieben Wochen noch arbeiten müssen", erklärte Bundestrainer Reiner Kießler, der nach Olympia in Rente geht. Er befand: "Wir fahren alle motiviert nach Hause."

Silberplaketten ergatterten über 500 Meter Zweier-Olympiasiegerin Franziska Weber im Kajak-Einer sowie Sabrina Hering/Steffi Kriegerstein im Kajak-Zweier. Im Frauen-Vierer unter anderem mit den Olympiasiegerinnen Weber und Tina Dietze holte das deutsche Boot Bronze. Ebenfalls auf Rang drei kamen auf der Sprintstrecke Ronald Rauhe und Tom Liebscher im Kajak-Zweier über 200 Meter. Rechnet man auch die nicht-olympischen Disziplinen dazu, holte der deutsche Verband in Moskau je viermal Gold und Silber sowie dreimal Bronze.

Nach der krankheitsbedingten Absage von Kajak-Zweier-Weltmeister Max Rendschmidt waren die Kanuten geschwächt in Russlands Hauptstadt gereist und hatten auch nicht alle für Rio eingeplanten Formationen aufgeboten. So hatte der Essener Hoff kurzfristig Groß' etatmäßigen Zweier-Partner Rendschmidt ersetzt - in Rio gelten Groß und Rendschmidt dann allerdings in dieser Disziplin als gesetzt. Hoff soll sich dafür beim Ringe-Spektakel auf seine geplanten Starts im Einer und Vierer konzentrieren. Als Einzelstarter verpasste er in Moskau mit Rang vier eine weitere EM-Medaille in seiner Sammlung.

Das deutsche Rio-Aufgebot ist bereits seit Ende Mai fix und umfasst insgesamt elf Athleten. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen haben die Paddler die EM komplett aus dem Training heraus bestritten.

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