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Katar, der Weltsport und das Sportswashing: Die Hintergründe

Die Fußball-WM 2022 in Katar steht bereits seit der Vergabe im Jahr 2010 stark in der Kritik. Das Emirat am Persischen Golf verfolgt seit vielen Jahren eine Politik des "Sportswashing". Der Begriff setzt sich zusammen aus den Wörtern Sport und "Whitewashing". Damit will ein Land durch die Veranstaltung von großen Sport-Events das eigene Ansehen und die Reputation verbessern, um über Diskriminierung, geringe Menschen- und Frauenrechte und andere Missstände hinwegzutäuschen. Besonders arabische und asiatische Länder veranstalten nicht nur große Events, sondern kaufen auch Sportvereine auf der ganzen Welt. Über 500 internationale Sportveranstaltungen fanden in den letzten 15 Jahren im Land statt. Zum Beispiel die Handball-WM 2015. Dazu engagierte das Land einen Weltklasse-Trainer und bürgerte sieben Altstars aus anderen Nationen ein, um konkurrenzfähig zu sein. Die Leichtathletik-WM 2019, obwohl das Klima im Emirat keine sportlichen Aktivitäten im Freien zulässt, wurde die Veranstaltung an das Land vergeben. Bei Marathon-Läufen in der Nacht kollabierten mehrere Sportler. Die Fußball-WM 2022 findet in Katar statt, dazu muss das Großereignis zum ersten Mal im Winter stattfinden, da es im Sommer zu heiß ist. Formel 1 fährt ab 2023 für die nächsten zehn Jahre ein Rennen in Katar. Das ist nach Bahrain und Saudi-Arabien der dritte Grand Prix auf der arabischen Halbinsel. Durch "Qatar Sports Investments" (QSi) gehört dem Land der Pariser Fußballklub Paris St. Germain FC. Dem Vorsitzenden von QSi und Präsidenten von PSG, Nasser Al-Khelaifi, gehört der staatliche Fernsehsender "beIN". Zugleich ist Al-Khelaifi Mitglied im Organisationskomitee der WM 2022 in Katar, Vorsitzender der European Club Association (ECA) und Minister in Katar. Über die staatliche Fluggesellschaft Qatar Airways sponsert das Emirat Vereine wie den FC Bayern München, Boca Juniors in Argentinien und andere Vereine.

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