US Open Kerber mit Zittersieg - Zverev nun gegen Kohlschreiber

New York · Lange sah es für Angelique Kerber nach einem glatten Zweitrunden-Sieg bei den US Open aus. Gegen die Schwedin Johanna Larsson setzte sich die Titelträgerin von 2016 dann aber erst mit reichlich Zittern durch. Alexander Zverev tat sich erneut wesentlich leichter.

 Angelique Kerber hat bei ihrem Einzug in die dritte Runde der US Open Mühe.

Angelique Kerber hat bei ihrem Einzug in die dritte Runde der US Open Mühe.

Foto: Kevin Hagen/FR170574 AP

Angelique Kerber musste trotz der Hitze von New York zittern, Alexander Zverev kam erneut nicht mehr als nötig ins Schwitzen. Die beiden besten deutschen Tennisprofis haben bei den US Open die dritte Runde erreicht, wie auch Philipp Kohlschreiber, der nun gegen Zverev spielt.

Wimbledonsiegerin Kerber brachte sich beim 6:2, 5:7, 6:4 gegen die Schwedin Johanna Larsson nach zwei vergebenen Matchbällen noch an den Rand des Ausscheidens. "Man darf an den Matchball nicht mehr denken. Ich habe versucht, den zweiten Satz so schnell wie möglich abzuhaken", sagte Kerber. "Ich habe ein bisschen zurückgezogen, statt das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Es war nicht einfach unter diesen Bedingungen, trotzdem habe ich es geschafft, zu gewinnen."

Der Weltranglisten-Vierte Zverev zog mit dem 6:4, 6:4, 6:2 gegen den Franzosen Nicolas Mahut dagegen souverän zum ersten Mal unter die letzten 32 ein. Dort gibt es am Samstag ein deutsches Duell mit Kohlschreiber, der den Australier Matthew Ebden mit 6:7 (1:7), 6:3, 6:2, 6:0 schlug. Die Chance zum Weiterkommen hatte am vierten Turniertag auch noch Jan-Lennard Struff.

Gegen den 36-jährigen Mahut hatte Zverev nie Probleme, als er im zweiten Satz einen 4:2-Vorsprung einbüßte, legte er sofort ein Break nach. Die Partie war nach 1:48 Stunden beendet. "Ich bin sehr glücklich, in der dritten Runde zu sein. Das ist das Grand-Slam-Turnier, bei dem ich in der Vergangenheit ein paar Probleme hatte", sagte er nach dem Erfolg über Routinier Mahut.

Vor Kohlschreiber hat er Respekt, auch wenn er ihn als deutsche Nummer eins längst abgelöst hat: "Er ist seit zehn Jahren in den Top 30. Er weiß, wie man Tennis spielt." Kohlschreiber sieht sich dennoch als Außenseiter: "Ich muss zugeben, dass ich mich die ersten zwei Runden ziemlich durchgekämpft habe und nicht so geglänzt habe."

Nächste Kontrahentin von Kerber ist an diesem Samstag die ehemalige Australian-Open-Finalistin Dominika Cibulkova aus der Slowakei, im direkten Vergleich heißt es 7:5 für Kerber. "Es ist immer laut auf dem Platz gegen sie. Sie ist eine Spielerin, die sich nonstop pusht", sagte Kerber. Auch am Samstag muss sie sich auf einen harten Kampf wie gegen Larsson einstellen.

Bei erneut mehr als 30 Grad schien beim Stand von 5:2 im zweiten Satz alles klar für die US-Open-Siegerin von 2016 zu sein, doch Larsson riskierte nun als Kerber und belohnte sich: Die ersten beiden Matchbälle beim 5:3 wehrte die Nummer 82 der Welt ab und schaffte dann im riesigen Arthur-Ashe-Stadium sogar den Satzausgleich.

Bei einer zehnminütigen Pause in der Kabine hatte Kerber Gelegenheit, sich neu zu sammeln. Mit einem Break gelang ihr das 2:1, doch Larsson wollte ihre große Chance nutzen und machte längst nicht mehr so viele Fehler wie anfangs. Die deutsche Nummer eins konnte gegen die exzellente Doppelspielerin oft nur reagieren und wirkte verunsichert.

In der mittlerweile gut gefüllten Arena packte die Linkshänderin aber wie so oft noch einmal ihren Kampfgeist aus. Larsson schenkte ihr mit einem Doppelfehler das 5:4. Nach 2:23 Stunden nutzte Kerber ihren dritten Matchball schließlich und applaudierte ihrer Kontrahentin, als diese das Stadion unter dem Applaus der Zuschauer verließ.

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