Nach Lungentransplantation Krankenhaus: Niki Lauda auf dem Weg der Besserung

Wien · Es sind nur wenige Zeilen, aber sie geben Anlass zur Hoffnung. Niki Lauda hat nach der Lungentransplantation wesentliche Schritte zurück ins Leben genommen. Jetzt kommt es auf einen komplikationslosen weiteren Verlauf an.

Niki Lauda ist auf dem Weg der Besserung.

Niki Lauda ist auf dem Weg der Besserung.

Foto: Luca Bruno

Wenige Tage nach seiner Lungentransplantation sehen die Ärzte den dreifachen Formel-1-Weltmeister Niki Lauda auf dem Weg der Besserung. Bereits kurz nach der Operation sei der 69-Jährige bei vollem Bewusstsein gewesen, teilte das Allgemeine Krankenhaus (AKH) in Wien mit.

"Er konnte extubiert werden und selbstständig atmen. Seither kam es zu einer kontinuierlichen Verbesserung, alle Organe funktionieren gut." Das AKH bezeichnete den Verlauf als "sehr zufriedenstellend". Lauda, in Österreich eine Art Nationalheld, hatte zuletzt eine neue Lunge erhalten.

Der Unternehmer und Aufsichtsratschef des Formel-1-Weltmeisterteam Mercedes hatte im Juli einen Urlaub auf Ibiza abgebrochen, um sich wegen einer hartnäckigen Sommergrippe in Wien behandeln zu lassen. Dann verschlechterte sich sein Zustand dramatisch. Lauda hatte bei seinem Horror-Unfall 1976 auf dem Nürburgring giftige Dämpfe eingeatmet. Trotz schwerster Verletzungen und Verbrennungen kehrte er nur 42 Tage später auf die Rennstrecke zurück. Jahre später musste er sich zweimal einer Nierentransplantation unterziehen.

Lauda muss noch einige Wochen im Krankenhaus bleiben. Außer den Ärzten dürfen nur Angehörige zum ihm. Danach folgt eine mehrwöchige Rehabilitation. Wichtig ist das Vermeiden von Infektionen. Regelmäßige Kontrollen sind nötig, um zu überprüfen, ob die neue Lunge abgestoßen wird. Als Beweis für die mögliche Leistungsfähigkeit von Lungentransplantierten hatte Laudas Arzt Walter Klepetko 2017 mit zehn Patienten den 5895 Meter hohen Kilimandscharo bezwungen. Klepetko hat seit 1989 bei rund 2000 Patienten eine Lunge verpflanzt und ihnen damit einen neuen Atem gegeben.

Patienten müssen lebenslang Medikamente einnehmen, um eine Abstoßung des transplantierten Organs zu vermeiden. Für Operationen zwischen 1990 und 2015 errechnete die Internationale Gesellschaft für Herz- und Lungentransplantation (ISHLT) eine Überlebensrate nach einem Jahr von 80 Prozent der Patienten, nach fünf Jahren 53 Prozent und nach zehn Jahren 32 Prozent. Die Medizinische Universität Wien gibt für ihre Patienten eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von 70 Prozent an. Patienten unter 50 Jahren haben statistisch gesehen eine deutlich höhere Überlebensrate als Menschen, die älter sind. Auch die Erkrankung, die eine Transplantation nötig gemacht hat, hat einen Einfluss auf den Erfolg.

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