Löw setzt auf Bayern-Block um Schweinsteiger

Berlin · Kein Debüt für Roman Weidenfeller, erst recht kein Länderspiel-Comeback von Stefan Kießling: Joachim Löw zieht in den ersten Punktspielen der WM-Saison seine Linie durch.

 Bundestrainer Joachim Löw will nicht auf Bastian Schweinsteiger verzichten. Foto: Andreas Gebert

Bundestrainer Joachim Löw will nicht auf Bastian Schweinsteiger verzichten. Foto: Andreas Gebert

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Der Bundestrainer setzt in den Qualifikationspartien gegen Österreich und auf den Färöer Inseln vor allem auf einen starken Block mit gleich sieben Akteuren vom Champions-League-Sieger FC Bayern.

Auch der angeschlagene Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger gehört zum 24-köpfigen Aufgebot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, das Löw am Montag in München versammelt. Der DFB-Chefcoach kündigte an, dass sich alles "total" auf die zwei vorentscheidenden Spiele "fokussieren" werde: "Wir haben zwar als Tabellenführer in unserer WM-Qualifikationsgruppe einen Vorsprung, aber noch sind wir nicht für die Endrunde in Brasilien qualifiziert."

Um möglicherweise schon nach den Partien am 6. September in der bayerischen Metropole gegen den Nachbarn Österreich und am 10. September in Torshavn gegen den krassen Außenseiter Färöer das WM-Ticket fix zu lösen, setzt Löw ganz auf sein Stammpersonal. Neben Schweinsteiger kehren auch dessen Bayern-Kollegen Toni Kroos und Mario Götze in den Kader zurück. Dazu bekommen der Neu-Gladbacher Max Kruse und der Leverkusener Sidney Sam eine neue Gelegenheit, sich für eine der begehrten persönlichen Brasilien-Fahrkarten anzubieten. Die zwei Offensivspieler hatten im Sommer auf der Übersee-Reise im Nationaltrikot debütiert.

"Beide haben sich bei der USA-Reise als gute Alternativen für unsere Offensive präsentiert. Sie sind in ihren Vereinen gut in die neue Saison gestartet und haben eine weitere Bewährungschance verdient", erklärte Löw. Als dritter Torwart neben Manuel Neuer (FC Bayern) und René Adler (HSV) benannte der Bundestrainer den Hannoveraner Ron-Robert Zieler. Das darf durchaus als Hinweis darauf gewertet werden, dass der Dortmunder Schlussmann Weidenfeller in Löws WM-Planungen weiter hinten ansteht. Auch im Sturm hält der Freiburger wie angekündigt an Miroslav Klose und Mario Gomez fest. Statt Bundesliga-Torschützenkönig Kießling ist der 25 Jahre alte Kruse die erste Alternative.

Verzichten muss Löw auf die verletzten Ilkay Gündogan, Lukas Podolski und Marcell Jansen. Ob Löw auf Schweinsteiger, der zuletzt beim 3:0 am 22. März in Kasachstan das DFB-Trikot getragen hatte, trotz einer Sprunggelenksblessur setzen kann, müssen die nächsten Tage erst noch zeigen. Im Supercupspiel der Bayern am Freitagabend in Prag gegen den Europa-League-Sieger FC Chelsea verzichtete Coach Josep Guardiola auf den Mittelfeldstrategen.

Ohnehin wird im WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich sein Münchner Teamkollege Philipp Lahm im Mittelpunkt stehen. Der DFB-Kapitän will dann sein 100. Länderspiel bestreiten. Wobei auch Schweinsteiger bei Einsätzen in beiden Partien in den "Club der Hunderter" aufsteigen würde.

Zuvor will Löw mit seinem großen Kader vor allem an der Balance zwischen Offensive und Defensive arbeiten, die in den letzten Spielen nicht gestimmt hatte. Schon elf Gegentore in den sechs Partien des laufenden Jahres, davon allein zuletzt sieben gegen Paraguay (3:3) und die USA (3:4), sorgen für Beunruhigung. "Ich bin sehr froh darüber, dass wir nun wieder über einen längeren Zeitraum intensiv mit der Mannschaft arbeiten können", betonte der Bundestrainer.

Das DFB-Aufgebot:

Tor: René Adler (Hamburger SV), Manuel Neuer (FC Bayern München), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Abwehr: Jérome Boateng, Philipp Lahm (FC Bayern München), Benedikt Höwedes (FC Schalke 04), Mats Hummels, Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund), Per Mertesacker (FC Arsenal)

Mittelfeld: Lars Bender, Sidney Sam (Bayer 04 Leverkusen), Sven Bender, Marco Reus (Borussia Dortmund), Julian Draxler (FC Schalke 04), Mario Götze, Toni Kroos, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger (FC Bayern München), Sami Khedira, Mesut Özil (Real Madrid), André Schürrle (FC Chelsea)

Angriff: Mario Gomez (AC Florenz), Miroslav Klose (Lazio Rom), Max Kruse (Borussia Mönchengladbach)

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DFB-Mitteilung

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