Niederländer Mark Derksen ersetzt Robert Orlik Annika Beck versucht es mit einem neuen Trainer

KARLSRUHE · Im vergangenen Oktober hat die Bonner Profi-Tennisspielerin Annika Beck nach ihrem ersten WTA-Titel in Luxemburg noch ausdrücklich ihrem Trainer Robert Orlik gedankt. Sieben Monate und eine lange Liste an Misserfolgen später hat sich die 21-Jährige nun von ihrem langjährigen Coach getrennt. Ab sofort arbeitet Beck mit dem Niederländer Mark Derksen zusammen.

 Kämpft verbissen um den Anschluss an die Weltspitze: die Bonner Tennisspielerin Annika Beck. FOTO: DPA

Kämpft verbissen um den Anschluss an die Weltspitze: die Bonner Tennisspielerin Annika Beck. FOTO: DPA

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"Die Arbeit mit Robert Orlik war wundervoll. Zuletzt lief es aber auf der Tour für mich nicht gut. Es war an der Zeit, sich neu zu orientieren und einfach mal ein paar andere Sachen auszuprobieren", begründete die Nummer 81 der Weltrangliste den Wechsel. Im März 2014 hatte sie der Computer noch auf Position 43 geführt. In diesem Jahr gewann Annika Beck aber erst drei Spiele auf der Tour.

Die Ära mit Derkens, den sie aus der Kamener Tennisakademie kennt und der sie schon im vergangenen Jahr bei einigen Turnieren begleitet hatte, begann am Wochenende für Annika Beck mit einem Sieg. Die von Tennisexperten vorübergehend bereits als kommende deutsche Nummer eins bezeichnete Spielerin gewann für Bundesliga-Aufsteiger TC Karlsruhe-Rüppurr ihr Match gegen die Niederländerin Quirine Lemoine 6:4, 6:4 von BW Aachen.

Gestern musste sie sich der für Berlin spielenden Ukrainerin Maryna Zanewska (Weltrangliste 121) mit 6:1, 6:7, 4:10 geschlagen geben. Zwei weitere Spiele bestreitet Beck noch für den zweimaligen deutschen Meister, ehe sie in der übernächsten Woche beim Turnier in Nürnberg auf die Tour zurückkehrt. Danach schlägt sie bei den French Open in Paris auf, wo sie vor drei Jahren das Juniorinnenturnier gewann.

"Mannschaftsspiele machen unheimlich viel Spaß und man kann sich in diesen Matches viel Selbstvertrauen holen. Ich glaube, dass sie mir helfen werden, wieder an mein früheres Niveau zurückzukommen", sagte Annika Beck. Ihr kurzfristiges Ziel sei, "so schnell wie möglich wieder in die Top 40" zu kommen. Da sie in der Sommersaison wenige Punkte zu verteidigen hat, blicke sie "eigentlich zuversichtlich nach vorne. Ich kann jetzt ruhigen Gewissens drauflos spielen", erklärte die willens- und laufstarke Spielerin, die weiterhin ihr Karriereziel so formuliert: "Ich will ein Grand-Slam-Turnier gewinnen."

Ihr monatelanges Tief führte sie auf den selbst auferlegten Druck und auch etwas Pech zurück. "Wenn man mit einem Turniersieg das Jahr beendet, sind die Erwartungen, die man an sich selbst stellt, besonders groß." Die neue Tennissaison habe dann mit einer unglücklichen Niederlage gegen Simona Halep begonnen, die Nummer zwei in der Welt. "Ich hatte meine Chancen im dritten Satz, das Match zu gewinnen. Ein Sieg hätte einen ganz anderen Saisonverlauf ergeben", meinte Annika Beck, die sich auch gegen weitere Top-20-Spielerinnen oft auf Augenhöhe wähnte: "Man sieht, dass ich dran bin, aber die letzte Überzeugungskraft fehlt noch."

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