Training im Telekom Dome Die Basketball-Nationalmannschaft bereitet sich in Bonn auf die WM vor

Bonn · Die Basketball-Nationalmannschaft bereitet sich im Telekom Dome auf die WM in Asien vor. Am Samstag steht das Testspiel gegen Schweden an. Der Zwist zwischen dem fehlenden Maxi Kleber und Dennis Schröder blieb vom Bundestrainer unkommentiert.

Einblicke in das Training der Basketball-Nationalmannschaft in Bonn
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Einblicke in das Training der Basketball-Nationalmannschaft in Bonn

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Es gibt Rubbellose für Team Europa. Schatzinsel, Gewinnchance 15.000 Euro. Gordon Herbert hat seine Mannschaft zum Abschluss des Trainings im Ausbildungszentrum (ABZ) am Telekom Dome auf dem Hardtberg um sich versammelt und verteilt die kleinen Belohnungen an die Gewinner des Abschlussspiels um den Ex-Bonner Leon Kratzer (Paris Basketball), das sich gegen die Teams „Berlin“, „NBA“ und „BBL“ durchgesetzt hat. Anreize machen Spaß – egal in welcher Alters- oder Leistungsklasse.

Dann beendet der Bundestrainer die Einheit. Es folgen die Medientermine mit etwa drei Dutzend Journalisten auf Socken. Das ABZ hat einen nagelneuen Parkettboden, da gibt es keine Schuh-Ausnahmen. Auf den drei Spielfeldern werfen einige Spieler noch ein paar Körbe, andere sprechen in einen bunten Strauß an Mikrofonen. Nur einer fehlt: Dennis Schröder. „Aus familiären Gründen“, wie der Deutsche Basketball-Bund am Vormittag per Mail mitteilte, hat Herbert seinem Teamkapitän einen freien Nachmittag gewährt.

Streit mit Dennis Schröder: Maxi Kleber fehlt

Doch der Schlüsselspieler ist ohnehin gesetzt. Für sechs andere hat Bundestrainer Herbert dagegen keinen Platz. Wen es erwischen wird, steht vielleicht schon nach dem ersten Test gegen Schweden am Samstag (19 Uhr) im ausverkauften Telekom Dome fest. Noch sind 18 Profis im Training des Nationalteams, nur zwölf dürfen zur Endrunde in Japan, Indonesien und auf den Philippinen (25. August bis 10. September). „Wir haben uns manchmal zu lange Zeit gelassen, das Team auszuwählen“, sagt der Kanadier Herbert, darum sollen die Reise nach Berlin, wo es am Mittwoch gegen sein Heimatland geht, möglichst maximal 14 Spieler antreten.

Neben dem verletzten Nick Weiler-Babb fehlt Maxi Kleber beim Vorbereitungsauftakt in Bonn. Nach einem öffentlichen Zoff mit Schröder, der sich am Donnerstag nicht zur Causa äußern konnte – oder musste –, hatte der Würzburger seinen Verzicht erklärt. Der Bundestrainer will das Thema abhaken. „Maxi ist nicht hier“, sagt er knapp zur Frage nach dem Defensivexperten der Dallas Mavericks.

Die Sache sei „natürlich ein bisschen unglücklich gelaufen“, und es sei auch „ein bisschen schade“, hatte Basketballidol Dirk Nowitzki am Donnerstag gesagt. Doch die deutsche Mannschaft habe ja auch ohne Kleber „eine tolle EM gespielt“.

Das Turnier in Deutschland mit der Bronzemedaille zum Abschluss in Berlin hat Erwartungen geweckt. Auch bei Herbert. „Unser Ziel ist eine Medaille“, stellte der Bundestrainer erneut klar. „Wir haben einen großartigen Teamgeist in der Mannschaft. Wir wollen auf dem letzten Sommer aufbauen und besser werden und ich bin sicher, dass wir besser sein werden als noch im vergangenen Jahr.“

Nach dem Training hat Herbert sich eine Kappe aufgesetzt, ehe er gut gelaunt vor die Mikrofone trat. Seine Stimme dringt durch. Trotz überall in der Halle springender Bälle ist er gut zu verstehen. „Im vergangenen Jahr war unsere Verteidigung zeitweise schon sehr gut, nur waren wir nicht konstant genug. Aber unsere Defensive muss konstant sehr gut sein, sodass wir Spiele auch dann gewinnen, wenn es offensiv mal nicht so gut läuft“, erklärt er in die Mikrofone und Diktiergeräte. „Außerdem müssen wir noch variabler im Angriff und in der Verteidigung werden. Im vergangenen Jahr waren wir ein wenig ausrechenbar.“

Die Medaillenmission startet also in Bonn. Vielleicht mit einem Bonner. Christian Sengfelder, der Baskets-Neuzugang aus Bamberg, gehört aber vermutlich zu den Kandidaten, für die es knapp werden könnte. Er will sich gegen Schweden in seiner neuen Heim-Arena jedenfalls so gut präsentieren, dass er dem Bundestrainer die Entscheidung schwer macht.

Pluspunkte gab es vom Bundestrainer jedenfalls schon für einen Bonner: den Telekom Dome. „Bonn ist ein exzellenter Trainingsstandort für uns“, sagt Herbert, schränkt aber dann ein wenig ein: „Wenn man mal vom Verkehr vom Hotel zur Halle absieht.“ Welcher Bonner würde das nicht verstehen?