Badmintonspieler starten am Samstag ins Turnier Beuel schlägt in London auf

LONDON · Das vielzitierte Olympia-Motto hat Juliane Schenk in die Mottenkiste gesteckt. Deutschlands beste Badminton-Spielerin will bei ihrer dritten Olympia-Teilnahme nicht nur dabei sein, sie strebt einen Platz auf dem Siegerpodest an. "Alles ist möglich", sagte die WM-Dritte von 2011.

 Aussichtsreich: Marc Zwiebler hat kein allzu schweres Los.

Aussichtsreich: Marc Zwiebler hat kein allzu schweres Los.

Foto: dpa

Neben Schenk ist Europameister Marc Zwiebler vom 1. BC Beuel der zweite Hoffnungsträger des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV). Trotz seines EM-Titels belegt der Bonner nur Platz 14 der Setzliste. Das zeigt, wie stark der Badminton-Sport von Asien unter der Führung der Chinesen dominiert wird.

Schenk errang ihren bisher größten internationalen Erfolg vor einem Jahr in der Londoner Wembley-Arena - und genau dort beginnt für Schenk an diesem Samstagabend mit dem Gruppenspiel gegen Kristina Gavnholt aus Tschechien der Kampf um die erste deutsche Badminton-Medaille bei Olympia.

Für Schenk ist das ein gutes Omen. "Ich verknüpfe London mit sehr, sehr schönen Erinnerungen", sagte die 29 Jahre alte Sportsoldatin. "Es wird sich bei Olympia vom Ablauf her nicht viel verändern im Vergleich zur WM." Spätestens seit ihrem Sieg beim Super-Series-Turnier im Juni in Singapur zählt die Berliner Bundesligaspielerin zu den ernsthaften Medaillenanwärterinnen. Ihre Trainingseinheiten hat die EM-Zweite gezielt auf das Turnier in der Wembley-Arena ausgerichtet.

"Die Erfahrungen, die ich bei den beiden Olympischen Spielen und den ganzen Turnieren seither auf dem internationalen Zirkus sammeln konnte, sind jetzt auf meiner Festplatte. Auf sie kann ich zurückgreifen", berichtete Schenk im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der Auslosung wollte sie nicht so viel Bedeutung beimessen. Läuft alles nach Plan, trifft die an Nummer sechs gesetzte WM-Dritte im Viertelfinale auf die Chinesin Wang Xin.

Die Vorbereitung auf sein erstes Spiel im Einzel am Samstag um kurz nach zehn Uhr gegen Mohamed Ajfan Rasheed von den Malediven lief reibungslos für Marc Zwiebler. Rasheed hat eine Art Wildcard von seinem Verband für die Spiele bekommen und ist ein Nobody. "Das wird eine kurze Angelegenheit für Marc", meinte Martin Kranitz, Sportdirektor des Deutschen Badminton-Verbandes. Normalerweise bereitet er sich durch das Studium von Video-Material vor. Kranitz: "Von Rasheed gibt es aber kein Material. Das braucht Marc auch nicht."

"In der Gruppenphase habe ich ein gutes Los, auch wenn man den Ukrainer Zawadsky nicht unterschätzen darf", sagte Zwiebler schon vorausblickend. Im Achtelfinale könnte er auf den Chinesen Chen Jin treffen. "Von den vier Top-Gesetzten ist er sicherlich derjenige, der mir am ehesten liegt", urteilte der EM-Champion. "Marc hat Jin schon geschlagen, warum nicht auch in London", sagte Bundestrainer Jakob Hoi.

Im Doppel spielt Zwieblers Beueler Vereinskollege Ingo Kindervater mit Johannes Schöttler am Samstag (10.45 Uhr) gegen die Australier Ross Smith und Glen Warfe. Eine machbare Aufgabe. Schwer wird es im Mixed für die Beuelerin Birgit Michels, die mit Michael Fuchs gegen die Weltranglistenersten und Weltmeister Zhang und Yunlei Zhao antreten muss (19.30 Uhr).

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