Paralympics Bonner Rennrollstuhlfahrer Baldé fährt nach Rio

BONN · Alhassane Baldé hat es geschafft und sein erstes großes sportliches Ziel für dieses Jahr erreicht: Der Bonner Rennrollstuhlsportler darf bei den Paralympics in Rio de Janeiro (7. bis 18. September) starten.

 Bereits zum dritten Mal nimmt Alhassane Baldé, hier beim Training im Sportpark Nord, an den Paralympics teil. FOTO: WOLFGANG HENRY

Bereits zum dritten Mal nimmt Alhassane Baldé, hier beim Training im Sportpark Nord, an den Paralympics teil. FOTO: WOLFGANG HENRY

Foto: Wolfgang Henry

Am Montag hat der Deutsche Behindertensportverband insgesamt 148 Athleten – 83 Männer und 65 Frauen – nominiert. „Ich freue mich einfach nur“, sagte Baldé glücklich und dankte seinem Trainer Alois Gmeiner für die gute Vorbereitung.

Die harten Normen des deutschen Verbandes hatte Baldé zwar nicht geknackt, so dass er lange um seine Teilnahme zittern musste. Doch er scheint die Bundestrainer mit seinen Leistungen trotzdem überzeugt zu haben. „Das Kriterium für die Nominierung bildet die Medaillenchance“, schreibt der Verband. Und Baldé hat in den vergangenen Monaten gezeigt, dass er ganz vorne mitfahren kann. 2015 stellte er zwei deutsche Rekorde über 1500 Meter (2:56,43 Minuten) und 5000 Meter (10:04,63 Minuten) auf. In diesem Jahr holte er bei der EM in Grosseto/Italien zweimal Bronze und verbesserte seine persönliche Bestzeit über die 800 Meter auf 1:33,30 Minuten – über diese Distanz liegt er zurzeit auf Platz zwei der Weltrangliste.

Nur die Paralympics-Normen des deutschen Verbandes – gleichbedeutend mit einem neuen deutschen Rekord – wollten nicht fallen. Die Kriterien des Internationalen Paralympischen Komitees hatte er dagegen erfüllt. Jetzt profitierte Baldé davon, dass Deutschland bei den Leichtathleten zehn Startplätze mehr als ursprünglich angenommen erhält, insgesamt 36.

Doch der 30-Jährige hatte immer auf seine dritte Paralympics-Teilnahme nach 2004 in Athen und 2008 in Peking gehofft. „Ich habe mein Training danach ausgerichtet“, sagt er. Jetzt muss er sich noch den Termin für die Einkleidung des Paralympics-Teams in Hannover im Kalender notieren. Am 31. August hebt dann der Flieger mit ihm an Bord nach Rio ab.

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