Kölner Haie Colby Genoway soll die Offensive beleben

KÖLN · Kölner Haie verstärken sich auf der Centerposition mit dem 34-jährigen Kanadier Colby Genoway. Der Routinier soll die Defizite der Haie auf der in der vergangenen Saison als Schwachstelle ausgemachten Mittelstürmerposition beheben.

Colby Genoway ist ein weitgereister Mann. Neun Vereine in sechs verschiedenen Ländern weist die Vita des inzwischen 34-Jährigen in den vergangenen zehn Jahren auf. Seit diesem Sommer ist der bunte Lebenslauf des Kanadiers um eine weitere Station reicher: Genoway hat einen Vertrag bei den Kölner Haien unterzeichnet. Es ist das erste Gastspiel des Centers in der Deutschen Eishockey Liga.

Beim KEC hofft man nun darauf, dass Genoway ein Stück weit sesshaft wird. Der Routinier soll nämlich maßgeblich dazu beitragen, die Defizite der Haie auf der in der vergangenen Saison als Schwachstelle ausgemachten Mittelstürmerposition zu beheben. „Colby ist ein sehr erfahrener Center, der von uns auf dem Eis in jeder Situation gebracht werden kann“, sieht Haie-Sportdirektor Mark Mahon in Genoway einen Neuzugang mit Allrounder-Qualitäten.

An Erfahrung mangelt es dem nahe Winnipeg geborenen Angreifer wahrlich nicht. Nach Ende seines Studiums an der University of North Dakota sorgte der ungedraftete Rechtsschütze in der American Hockey League (AHL) für Aufsehen. Mit 26 Toren und 35 Assists in 77 Partien der regulären Saison gelang Genoway 2005/06 der Durchbruch, der ihm einen Vertrag bei den Anaheim Ducks einbrachte. Auf dem Eis stand Genoway für den kalifornischen NHL-Club allerdings nie, ebenso wenig für die Vancouver Canucks, zu denen er später transferiert wurde. Genoway musste sich mit Einsätzen in Farmteams zufrieden geben.

Er suchte sein Glück in der Ferne

Für den Sprung nach ganz oben reichte es für den Offensivmann in Übersee nicht, obwohl 169 Scorerpunkte in 253 AHL-Spielen eine beachtliche Ausbeute darstellten. Der 1,85 Meter große und 90 Kilogramm schwere Stürmer suchte sein Glück daraufhin in der Ferne und wechselte 2008 über den großen Teich nach Europa. Über die Stationen Mora IK (Schweden), HC Pardubice (Tschechien) und Ilves Tampere (Finnland) führte sein Weg in die Schweiz, wo er zunächst für den HC Lugano und später für den Lausanne HC aktiv war, den er 2013 als Vizekapitän und bester Vorlagengeber in den Playoffs zur Zweitliga-Meisterschaft und zum Aufstieg führte.

Seit der Saison 2015/16 verbrachte Colby Genoway den Großteil seiner Zeit in der russischen KHL. Von 2015 bis 2017 stand er bei Medvescak Zagreb unter Vertrag, kehrte zwischenzeitlich zweimal zurück in die Schweiz, zum HC Fribourg-Gottéron und zum EHC Kloten. Vor seiner Unterschrift bei den Haien trug er noch das Trikot des HC Slovan Bratislava, für den er in 56 KHL-Spielen 31 Scorerpunkte (9 Tore, 22 Vorlagen) sammelte, das war teaminterner Bestwert bei den Slowaken.

Mahon verspricht sich viel von seinem neuen Mittelstürmer mit der Rückennummer 59: „Colbys Erfahrung und Torjägerskills werden uns helfen. Zudem kann er eine tragende Rolle im Powerplay übernehmen“, meint der KEC-Sportchef, der in Mike Zalewski (Straubing) und Rückkehrer Fabio Pfohl (Wolfsburg) zwei weitere Center nach Köln lotste, um die Probleme in der Mitte der Vergangenheit angehören zu lassen.

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