Folgen für die Radsaison Tour de France wegen Corona auf August verschoben

Paris · Die Fußball-EM, Wimbledon und sogar die Olympischen Spiele sind abgesagt, aber die Tour de France soll stattfinden. Der Start für die Frankreichrundfahrt ist nun am 29. August - das hat weitreichende Folgen für andere Rennen in dieser Saison.

 Die Tour de France wurde auf den 29. August 2020 verschoben.

Die Tour de France wurde auf den 29. August 2020 verschoben.

Foto: AP/Thibault Camus

Die Fußball-EM, Wimbledon und sogar die Olympischen Spiele sind für dieses Jahr abgesagt – aber die Tour de France soll stattfinden. Allerdings wird der Termin für die legendäre Frankreichrundfahrt verschoben. Der Start soll nun am 29. August stattfinden, die Ankunft in Paris wäre am 20. September. Das teilte der Veranstalter ASO am Mittwoch mit. „Nach der Ansprache des Präsidenten am Montagabend und im Rahmen des Kampfes gegen die Verbreitung von Covid-19 stimmten die Organisatoren der Tour de France mit dem Radsport-Weltverband überein, die Tour zu verschieben“, hieß es in einem Statement der ASO.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte am Montag die Ausgangsbeschränkungen in Frankreich wegen der Coronakrise noch einmal verlängert und gleichzeitig große Veranstaltungen bis Mitte Juli verboten. Der geplante Start der Tour de France am 27. Juni in Nizza war nach dieser Entscheidung ausgeschlossen.

Rundfahrt soll im Sommer stattfinden

Obwohl andere Großveranstaltungen bereits abgesagt worden sind, hatten die Verantwortlichen der Tour lange am ursprünglichen Austragungstermin festgehalten. „Ich möchte, dass die Tour de France im Sommer stattfindet - und zwar nicht im Interesse der Tour. Findet sie nicht statt, bedeutet es, dass das Land in einer katastrophalen Situation ist“, hatte Tour-Chef Christian Prudhomme zuletzt mitgeteilt. Immer wieder wurde daran erinnert, dass die Rundfahrt in ihrer 117-jährigen Geschichte bisher nur wegen der beiden Weltkriege (1915 bis 1918 und 1940 bis 1946) ausgefallen ist.

Zuvor waren bereits eine ganze Reihe Frühjahrsklassiker dem Coronavirus zum Opfer gefallen und verschoben worden, auch der Giro d'Italia mit Beginn im Mai war schon im März verlegt worden. Viele Rennen sind einfach abgesagt und werden erst im nächsten Jahr wieder stattfinden.

Weitreichende Folgen für den Rennkalender

Der neue Termin des größten Radsportevents der Welt hat in diesem Jahr weitreichende Folgen für den Rennkalender des Weltverbandes UCI. Wie die UCI mitteilte, sollen auf die Tour auch noch die Vuelta und der Giro d'Italia folgen. Laut eines spanischen Medienberichts soll die eigentlich vom 14. August bis 6. September geplante Spanien-Rundfahrt nun vom 3. bis 25. Oktober stattfinden. Dies berichtete die Zeitung „El País“ am Mittwoch. „Den für die Tour festgelegten Daten werden wir die der Vuelta anpassen, aber wir wissen, dass diese immer vorläufig sind, da sie von den Entscheidungen der Regierungen und dem Kampf gegen das Coronavirus abhängen“, zitierte das Blatt einen Organisator der Vuelta.

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