Interview mit Troisdorfer Wolfgang Pütz „Peter Wright ist ein ganz bescheidener Mensch“

Bonn · Der Troisdorfer Wolfgang Pütz kennt die Darts-Stars wie Peter Wright und Michael van Gerwen von vielen Veranstaltungen. Im Interview erzählt er unter anderem, wie die beiden abseits der Bühne sind.

 Bekannt mit den Stars: Wolfgang Pütz (hinten) mit Peter Wright, daneben zwei Walk-on-Girls.

Bekannt mit den Stars: Wolfgang Pütz (hinten) mit Peter Wright, daneben zwei Walk-on-Girls.

Foto: Privat

Als sich Michael van Gerwen und Peter Wright im Darts-WM-Finale gegenüberstanden, saß auch Wolfgang Pütz vor dem Fernseher. Der 53-jährige Troisdorfer hat viele Events mit den Stars der Szene in Bonn organisiert und ist seit mehr als 25 Jahren Veranstalter des E-Darts-Ligabetriebs mit rund 350 Mannschaften. Matthias Kirch sprach mit Pütz über die WM und die Gründe für den Erfolg der Sportart.

Herr Pütz, mit dem 7:3-Sieg gegen Michael van Gerwen hat Peter Wright erstmals den Weltmeistertitel gewonnen. Waren Sie überrascht, dass es am Ende so deutlich geworden ist?

Wolfgang Pütz: Das Ergebnis hört sich deutlich an, aber viele Sätze sind in das Entscheidungs-Leg gegangen. In den entscheidenden Phasen hat van Gerwen dann nicht gepunktet und die Schwächen von Wright nicht ausgenutzt. Viele Menschen hat es für Wright gefreut, weil er ein unheimlich sympathischer Spieler ist.

Sie kennen Wright persönlich. Was ist er für ein Typ?

Pütz: Er ist ein ganz bescheidener und zurückhaltender Mensch, dadurch hat er auch die Herzen der Fans erobert. Ein Paradiesvogel ist er nur durch sein Outfit, aber nicht privat. Übrigens ist auch Michael van Gerwen sehr nett, auch wenn er ja sehr stark polarisiert.

Der Alexandra Palace in London war wie immer gut besucht und auch am Fernseher haben viele die Spiele verfolgt. Was macht den Sport so attraktiv?

Pütz: Es sind drei Dinge. Erstens findet die WM in der Zeit statt, in der in Deutschland kein Fußball läuft und in der viele Leute Urlaub haben. Zweitens ist der Sport für die Zuschauer einfach zu verstehen und damit massentauglich. Und drittens wird Darts medial super präsentiert. Auf der einen Seite sieht man das Bord und auf der anderen den Spieler mit dem Partyvolk im Hintergrund. Diese Kombination ist für mich unschlagbar.

Den deutschen Spielern um Max Hopp ist der Durchbruch auf der großen Bühne noch nicht geglückt. Woran liegt das?

Pütz: Sie sind noch zu jung. Die deutschen Spieler, also Martin Schindler, Nico Kurz, Max Hopp und Gabriel Clemens, können bei einem kurzen Best-of-five-Spiel jeden schlagen. Bei einem Match über sieben Gewinnsätze gehört aber viel Erfahrung und mentale Stärke dazu. Wenn ich es gewichten müsste, würde ich sagen, dass es bei einem Spiel zu 20 Prozent auf Treffsicherheit und zu 80 Prozent auf den Kopf ankommt. Ich bin aber überzeugt davon, dass bei der nächsten oder übernächsten WM ein Deutscher im Achtelfinale stehen wird.

Am Samstag sind die Stars um Wright und van Gerwen bei der Promi-Darts-WM wieder zu Gast in Bonn. Planen auch Sie nochmal eine Veranstaltung in der Region?

Pütz: Wir machen demnächst ein großes Darts-Event auf der MS Rheinenergie und auch eine Kreuzfahrt im Mittelmeer. Es wird aus terminlichen Gründen immer schwerer, die Stars zu bekommen. Die haben kaum mal ein freies Wochenende.

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