Heiß diskutierte Kleiderwahl Das steckt hinter den pinken Outfits bei den Australian Open

Melbourne · Nicht nur sportlich wird aktuell viel über die Australian Open diskutiert. Für reichlich Diskussionen sorgen die Outfits einiger Herrenprofis. Dabei ist die Erklärung überraschend simpel.

Als der Hamburger SV im Sommer 2016 neue optische Wege gehen wollte und in Erinnerung an die Trikots von 1976/1977 pinkfarbene Auswärtstrikots anfertigen ließ, war das Geschrei in der Bundesliga groß. Das modisch schick erhoffte Accessoire, das in den 70ern wohl dazu dienen sollte, mehr weibliche Fans ins Stadion zu locken, war gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Und so ließen nicht nur die gegnerischen Fans kaum ein gutes Haar an dem Textil. Vielleicht auch, weil das Trikot den Hanseaten zumindest sportlich wenig Erfolg brachte, verschwand es nach nur einer Saison schon wieder.

Jetzt erlebt die Farbe Pink im Profisport eine ungeahnte Rennaisance. Und zwar ausgerechnet bei den Herren in Weiß - im Tennis. Bei den Australian Open in Melbourne dominiert die Farbe die Herren-Konkurrenz. Ob Schuhe, T-Shirt oder Shorts, die vom Sportartikel-Hersteller Nike ausgestatteten Tennisprofis laufen allesamt in der überraschenden Farbe auf. Laut Unternehmen wolle man so versuchen, den „selbstbewussten“ Stil der 90er Jahre wiederzubeleben. "Wir wollten etwas, das vibriert, wenn man es auf dem Bildschirm sieht", so Sam Shipley, Design-Direktor bei Nike. Tatsächlich trugen Stars wie Pete Sampras, Andre Agassi oder Stefan Edberg in den 90er Jahren zumindest Tenniskleidung mit rosafarbenen Applikationen.

Farbe soll zu den Courts passen

Bei den Fans sorgt die Farbe in den sozialen Medien dennoch für Verwirrung. "Ich komme einfach nicht darauf klar, warum Nike seine Spieler zwingt, das während den Australian Open zu tragen", schreibt ein User auf Twitter. Auch bei einigen Spielern soll die Farbe laut Medienberichten nicht so gut ankommen. „Wir haben eng mit einem Farbteam zusammengearbeitet, um die besten Farbtöne für die blauen Plätze zu finden“, sagte Shipley.

Positiver Nebeneffekt: Sollten die farbenfrohen Outfits ähnlich erfolgreich sein, wie die des HSV im Vorjahr, stehen die Chancen für die drei verbliebenen deutschen Starter gar nicht so schlecht. Weder Angelique Kerber noch Alexander Zverev und Maximilian Marterer tragen Nike-Outfits. Ob die Rechnung aufgeht, stellt sich am Samstagmorgen heraus. Dann steht das deutsche Trio wieder auf dem Platz.

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