Kölner Haie Ende der Siegesserie

Köln · Die Lanxess Arena bleibt ein beliebtes Reiseziel für den ERC Ingolstadt. In Deutz feierten die Panther 2014 ihren ersten Meistertitel und seitdem auch so manch andren schönen Sieg. Wie am 23. Oktober 2016, als sie den Kölner Haien beim 5:1 die bislang höchste Heimniederlage in dieser Saison beibrachten.

Oder auch am Freitagabend. Mit dem 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) bei den Kölner Haie beendete der Tabellensiebte nämlich nicht nur seine eigene Negativserie von fünf Spielen in Folge im neuen Jahr sondern auch den Nimbus der Unbesiegbarkeit des KEC in 2017. Nach sechs Siegen hintereinander verließen die Kölner nämlich erstmals als Verlierer das Eis.

Normalerweise stehen Duelle zwischen Köln und Ingolstadt unter dem Motto Spektakel. Am Freitagabend aber benötigte die Partie viel Anlauf und kam trotzdem nie ins Rollen. Vielleicht lag es daran, dass Haie-Coach Cory Clouston seine Sturmreihen ändern musste. Sein Toptorschütze Ryan Jones fehlte verletzt, dafür rückten die zuletzt fehlenden Dane Byers, Travis Turnbull und Johannes Salmonsson zurück ins Team.

Die daraus resultierenden Umstellungen störten den Fluss im Offensivspiel erheblich. Chancen blieben deshalb Mangelware, obwohl die Begegnung vor 11656 Zuschauern ein ordentliches Tempo vorzuweisen hatte.

Panther verteidigten klug, aufmerksam und bissig

Auf KEC-Seite waren Sebastian Uvira (7./20.) und Philip Gogulla (18.) am nächsten dran. Zu wenig für einen seit sechs Spielen ungeschlagenen Tabellendritten, der weiter nach oben möchte. Was auch daran lag, dass die ersatzgeschwächten Panther klug, aufmerksam und bissig verteidigten. Weil der KEC sich in einer Defensivarbeit ebenfalls keine Vorwürfe gefallen lassen musste, war das 0:0 nach dem ersten Drittel die logische Konsequenz.

Keine Frage, die Kölner mussten zulegen. Sie zeigten auch Willen, fanden aber weiter keine Lösung gegen die Defensivtaktik von Ingolstadts schwedischem Coach Tommy Samuelsson. Jean-Francois Boucher hatte Pech (23.), Salmonsson zielte daneben (27.), T.J. Mulock (26.) und der auffällige Gogulla (31.) scheiterten an Gäste-Torwart Timo Pielmeier.

Das 1:0 nach 40 Minuten war nicht einmal unverdient

Clouston versuchte einen Impuls zu setzen, indem er drei seiner vier Angriffsformationen umsortierte und dabei den wieder einmal schwächelnden Starspieler Max Reinhart in die vierte Reihe verbannte.

Es half nicht. Als sich dann Patrick Hager von Darryl Boyce ausspielen ließ, Haie-Goalie Gustaf Wesslau dessen Schuss fallen ließ und kein KEC-Verteidiger zum Abräumen parat stand, führte Ingolstadt durch den fälligen Abstauber von Danny Irmen (36.).

Das 1:0 nach 40 Minuten war nicht einmal unverdient, denn die Bayern zeigten die Spur mehr Entschlossenheit, die es nun mal braucht. „Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen wie wir wollten. Ingolstadt hat gut hinten drin gestanden“, erkannte Haie-Stürmer Sebastian Uvira richtig.

Cloustons Mannschaft ging die Konsequenz ab

Clouston stellte zu Beginn des Schlussabschnitts noch einmal um und Reinhart zurück in Reihe zwei. Seiner Mannschaft aber ging weiter die Konsequenz ab. Bestes Beispiel war ein Unterzahlkonter in der 49. Minute. Kai Hospelt überlegte bei einer 2:1-Situation mit Nico Krämmer so lange, bis die Möglichkeit vorbei war.

Als die Haie dann auch ihr zweites Überzahlspiel der Partie nicht nutzen konnte, weil Sebastian Uvira einen Penalty vergab (58.) und das letzte taktische Mittel mit einem sechsten Feldspieler an Stelle von Torwart Wesslau nicht griff, war die erste Niederlage in 2017 perfekt.

Wohlmöglich waren die Haie in Gedanken schon beim rheinischen Derby am Sonntag in Düsseldorf. Dort gilt es nämlich nach zwei Niederlagen in dieser Saison den eigenen Fans den ersten Sieg gegen den Erzrivalen zu schenken. Eine Erklärung, aber keine Entschuldigung für die nächste Pleite gegen einen Gast, der so gern nach Köln kommt.

Köln: Wesslau; Eriksson, Lalonde; Müller, Ehrhoff; Potter, Zerressen; Sulzer; Gogulla, Hager, Salmonsson; Reinhart, Hospelt, Krämmer; Uvira, Latta, Turnbull; Byers, Mulock, Boucher. – SR.: Brüggemann/Daniels. – Zuschauer: 11656. – Tor: 0:1 Irmen (35:30). – Strafminuten: Köln 4; Ingolstadt 4.

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