Abschied Fleming: "Ich gehe sicherlich mit schwerem Herzen"

Istanbul · Mit dem EM-Viertelfinalaus der deutschen Basketballer endet auch die Zeit von Chris Fleming als Bundestrainer. Zukünftig konzentriert sich der Coach auf seine Arbeit als Assistent in der NBA bei den Brooklyn Nets. Ein Resümee - und Blick nach vorne.

 Chris Fleming kehrt wieder in die NBA zurück.

Chris Fleming kehrt wieder in die NBA zurück.

Foto: Thanassis Stavrakis

Fragen an den scheidenden Bundestrainer Chris Fleming nach dem EM-Viertelfinalaus der deutschen Basketballer gegen Spanien.

War Spanien am Ende noch das kleine Stück abgezockter, weil sie diese lange Erfahrung zusammen haben?

Chris Fleming: Es ist schwer zu sagen. Sie sind sicherlich reifer als wir, sie haben mehr Turniere gespielt als wir. Nichtsdestotrotz haben wir genug Erfahrung im Team, um solche Mannschaften zu schlagen. Sicherlich musst du einen Tag haben, an dem du deine Freiwürfe triffst, an dem du noch ein paar Dreier reinhaust. Das haben sie geschafft - und wir nicht.

Wie lautet Ihr Gesamtfazit für dieses Turnier?

Fleming: Ich bin sehr stolz auf die Art und Weise, wie wir durch das Turnier gewachsen sind. Wir hatten kaum eine Chance in der Vorbereitung, als Mannschaft zu wachsen. Das mussten wir erst in der Vorrunde in Tel Aviv machen. Das haben die Jungs sehr, sehr gut geschafft. Ich wäre nicht stolzer auf die Mannschaft, wenn wir heute gewonnen hätten. In meiner Amtszeit haben sich alle extrem reingehängt, um den deutschen Basketball nach vorne zu bringen. Sie sind knapp dran und werden es in den nächsten Jahren schaffen.

Mit welchem Gefühl übergeben Sie das Team an Ihren Nachfolger?

Fleming: Mit einem sehr guten. Der Zusammenhalt ist groß. Sie haben eine große Zukunft, diese Generation wird um Medaillen spielen in den nächsten Jahren.

Wie ärgerlich ist es für Sie, das Team jetzt abzugeben, wo Sie es so nah an die Spitze herangeführt haben?

Fleming: Ich hatte für diesen Zeitraum zugesagt. Ich gehe sicherlich mit schwerem Herzen, habe aber drei kleine Kinder zu Hause und eine Frau mit sehr viel Geduld. Am Ende haben sie ein bisschen mehr von meiner Zeit verdient. Insofern ist alles in Ordnung.

Wie sehen die nächsten Tage bei Ihnen aus?

Fleming: Ich habe erwartet, dass ich weiter hier bin, ich überlege mir was. (lacht) Aber ich muss zurück nach Brooklyn zu den Nets.

Was sind Ihre Ziele in der NBA, wollen Sie auch Chefcoach werden?

Fleming: Ich muss Zeit haben, um ein guter Assistent zu werden. Es passiert sehr viel im Sommer in der NBA. Die Nets waren sehr verständnisvoll und haben erlaubt, dass ich meine Aufgabe hier erfülle. Aber jetzt ist Zeit, dass ich dort etwas beitrage. Alle Assistenten in der NBA träumen davon, Headcoach zu werden. Aber wenn du gute Arbeit leistest, finden dich die Jobs.

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