Erst Geld, dann Gold Freitag und Co. winkt Extrascheck in Willingen

Willingen · Für das Heimspiel in Willingen bekommen die DSV-Adler auch finanziell einen Anreiz. Unmittelbar vor Olympia liegt der Termin für den Kult-Weltcup ungünstig - trotzdem macht fast kein Top-Athlet Pause.

Erst Geld, dann Gold: Freitag und Co. winkt Extrascheck in Willingen
Foto: Patrick Seeger

Die Generalprobe nur wenige Tage vor den Olympischen Spielen wird Richard Freitag und Co. mit einer saftigen Prämie schmackhaft gemacht.

Wer beim letzten Härtetest vor Pyeongchang in fünf Wettkampfsprüngen in Willingen die meisten Punkte erzielt, darf sich über einen Lohn von 25 000 Euro freuen. Für Freitag als Träger des Gelben Trikots und seine Teamkollegen heißt die Devise damit: Erst im Upland um den Siegerscheck kämpfen, dann in Südkorea um Gold, Silber und Bronze.

"Wir bestreiten die Olympischen Spiele aus dem Wettkampfrhythmus heraus, Willingen bietet uns dazu noch einmal zwei attraktive Einzelwettkämpfe - und die neue Willingen-Five-Wertung, die für die Springer darüber hinaus auch finanziell eine attraktive Sonderwertung ist", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Der Gesamtführende Freitag und Andreas Wellinger, der zuletzt in Zakopane Zweiter wurde, reisen in Bestform ins Sauerland und wollen dort weitere Podestplatzierungen einfahren.

Etwas mehr als 96 Stunden vor der ersten Olympia-Quali in Pyeongchang locken die Veranstalter die besten Athleten auch mit dem neuen Bonus zu dem Traditionsevent. "Die Unterstützung durch die Fans ist außergewöhnlich, die Schanze ist es mit ihren Größendimensionen ebenfalls. Beides ist für die Sportler eine große Motivation, zu springen", sagte Schuster. Die Springen auf der Mühlenkopfschanze gelten als Kult-Weltcup und sind Anlass für eine mehrtägige Skisprung-Party in der Gemeinde, die weniger als 10 000 Einwohner hat.

Besonders, wenn die Deutschen vorne dabei sind, wie man das bei den beiden Einzelwettkämpfen am Samstag (16.00 Uhr) und Sonntag (10.20 Uhr) an diesem vor-olympischen Wochenende erwarten darf. Vorjahressieger Wellinger freut sich auf das Heimspiel und will Schwung für das große Ziel Gold in Südkorea aufnehmen. "An Willingen habe ich sehr gute Erinnerungen, was das letzte Jahr angeht: Ich freue mich auf die Schanze und auf die Kulisse - die Leute sind immer extrem begeistert und feuern uns an", sagte der 22 Jahre alte Bayer.

Trotz der Reisestrapazen und des kurzen zeitlichen Abstands zu den Spielen sind bis auf die formschwachen Österreicher alle Top-Nationen beim Weltcup in Bestbesetzung dabei. Freitag und Co. werden sich beim Heimspiel also auch mit Tournee-Sieger Kamil Stoch aus Polen und Skiflug-Weltmeister Daniel Andre Tande aus Norwegen messen müssen. "Wir wollen im Upland noch einmal Erfolgserlebnisse sammeln, bevor die Mannschaft die Reise nach Südkorea antritt", sagte Schuster. Am Montag geht es von Frankfurt dann in die Ferne.

Die Formkurve zeigt bei den DSV-Adlern wieder nach oben, nachdem bei der Flug-WM im eigenen Land nur Top-Athlet Freitag restlos überzeugen konnte. "Ich habe mich von Sprung zu Sprung deutlich steigern können", erklärte Wellinger zu seinen Leistungen in Zakopane, wo das DSV-Team auch im Teamwettbewerb Rang zwei belegte und damit seine Ambitionen für olympisches Edelmetall im Mannschaftsspringen untermauerte. Neben Freitag und Wellinger sind auch Lokalmatador Stephan Leyhe, Markus Eisenbichler, Karl Geiger und David Siegel für den Weltcup nominiert.

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