Golf-Quartett will bei US Open für Furore sorgen

Pinehurst · Mit einem strahlenden Lächeln posierte Martin Kaymer schon nach den Einspielrunden für ein Foto mit zweien seiner deutschen US-Open-Mitspieler.

 Martin Kaymer will seine gute Form auch bei den US Open unter Beweis stellen. Foto: Tannen Maury

Martin Kaymer will seine gute Form auch bei den US Open unter Beweis stellen. Foto: Tannen Maury

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Marcel Siem und Maximilian Kieffer stellten sich im Pinehurst Golf Club in North Carolina neben dem 29 Jahre alten besten deutschen Golfer auf. Nur Alex Cejka fehlte noch. Erstmals schlägt bei der 114. Auflage der offenen amerikanischen Meisterschaften ein deutsches Quartett ab. Der frühere Weltranglisten-Erste Kaymer führt die deutschen Teilnehmer an.

"Es ist einfach cool, dass wir diese Woche vier Deutsche bei einem Major sind. Das macht richtig Spaß", sagte Kieffer. "Man macht zwar sein Ding, weil wir auch alle unterschiedlich untergebracht sind, doch auf der Anlage tauscht man sich aus und sitzt zusammen."

Kaymer ist über die Weltrangliste dabei, die anderen Drei sicherten sich in Qualifikationsturnieren ihre Startplätze. Im Vorjahr belegte Kaymer wie Siem nur den 59. Rang, jetzt zeigt seine Formkurve nach der gewonnenen Players Championship wieder nach oben. "Ich freue mich auf die US Open, ich hatte eine längere Pause vorher und habe auch mal die Schläger beiseite gestellt", erzählte er.

Dank des Turniergewinns kletterte er in der Weltrangliste auf Rang 28 und kam seinem Ziel Ryder Cup im September ein großes Stück näher. Mit guten Ergebnissen will sich Deutschlands Golfstar für das Highlight im schottischen Gleneagles qualifizieren und nicht auf eine Wildcard hoffen müssen. "Der Sieg in Medinah war so besonders, es würde mich schwer treffen, wenn ich nicht dabei wäre. Es würde wehtun", sagte Kaymer.

Gemeinsam mit den zwei anderen Major-Champions, Jason Dufner und Keegan Bradley, schlägt der Rheinländer am Donnerstag um 13.47 Uhr (Ortszeit/19.47 Uhr MESZ) bei der mit acht Millionen Dollar dotierten Veranstaltung, einem der Höhepunkte der US-PGA-Tour, ab.

Als einer der Ersten muss Siem um 6.56 Uhr (Ortszeit/12.56 Uhr MESZ) auf den anspruchsvollen Par-70-Kurs. Nach einer Meniskusoperation im vergangenen Jahr und dem vergeblichen Versuch, sich in Amerika zu etablieren, hat der Ratinger in diesem Jahr kaum gute Resultate abgeliefert. Für ziemlich gute Ergebnisse sorgte dagegen Cejka (Start 12.30 Uhr Ortszeit) auf der zweitklassigen amerikanischen web.com-Tour. 2015 wird der gebürtige Tscheche voraussichtlich wieder erstklassig spielen. Um 8.35 Uhr Ortszeit (14.35 Uhr MESZ) geht es für Rookie Kieffer im noblen Pinehurst Resort auf die Runde. "Die Vorfreude ist einfach riesig und das ganze Drumherum sehr beeindruckend. Der Platz ist eine echte Herausforderung. Ungewöhnlich für eine US Open ist das fehlende Rough", sagte Kieffer.

Zu den Favoriten auf den Siegerscheck von 1,44 Millionen Dollar zählen der Weltranglisten-Erste Adam Scott aus Australien, der Nordire Rory McIlroy (Gewinner 2011) und Masterssieger Bubba Watson. Tiger Woods ist dieses Mal nicht in aller Munde. Nach seiner Rücken-OP ist der Superstar noch nicht in der Lage, Golf-Turniere zu spielen. Stattdessen könnte der Fokus wieder einmal auf seinem amerikanischen Landsmann Phil Mickelson liegen.

Der 43-Jährige startet einen neuen Versuch, endlich die US Open zu gewinnen und damit nach sechs zweiten Plätzen bei dem Vorzeigeturnier den Karriere-Grand-Slam perfekt zu machen. Im Vorjahr siegte der smarte Kalifornier erstmals bei den British Open, nun fehlt dem fünfmaligen Major-Champion nur noch die US Open. Nur Gene Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und Tiger Woods haben bei allen vier Majors triumphiert.

Im Vorjahr verpasste Mickelson knapp den Titel, der Brite Justin Rose schnappte ihm den Sieg weg. "Ich habe in diesem Wettbewerb mein bestes Golf gespielt, ich sollte noch mehr als eine Chance haben, auch zu gewinnen", sagte Mickelson. Kurios: Wochenlang versuchte er im Vorfeld der US Open eine Startzeit für eine Proberunde zu bekommen. Der Platz aber war ausgebucht.

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