Olympia Gymnastin Berezko nur auf Rang 18

Rio de Janeiro · Vom Finale war Jana Berezko weit entfernt. Die Gymnastik-Szene wird eindeutig von den Osteuropäerinnen bestimmt, alle anderen haben nur Außenseiterchancen. Aber diesmal zeigte Topfavoritin Kudrjawzewa auch Schwächen. Der Titel wird mit Sicherheit nach Russland gehen.

 Jana Berezko-Marggrander kommt auf kein gutes Ergebnis.

Jana Berezko-Marggrander kommt auf kein gutes Ergebnis.

Foto: How Hwee Young

Die Leistungen waren ansprechend, die Ziele aber nicht realistisch. Gymnastin Jana Berezko-Marggrander hat sich bei ihren zweiten Olympischen Spielen nicht gesteigert.

Für die 20-Jährige aus Schmiden reichte es in der Einzelkonkurrenz in Rio nur zum 18. Platz im Einzel-Klassement. Damit lag sie sogar über ihrem Minimalziel, den 17. Platz von London zu verbessern. Traurig war sie aber nicht.

"Die Konkurrenz war viel stärker als vor vier Jahren. Ich habe vier Top-Übungen geturnt und bin froh, kein Gerät verloren zu haben", sagte Berezko-Marggrander. Obwohl sie ihre vier Geräte im Rahmen ihrer Möglichkeiten ordentlich absolvierte, scheint die Weltelite mehr denn je entrückt. Nur mit dem Ball leistete sie sich einen winzigen Fehler, der ihr nach eigener Aussage zwei Zehntel kostete. Mit dem Reifen begeisterte sie indes die 12 000 Zuschauer in der Olympic Arena mit ihrer rockigen Show zum Titel "A little Party never killed Nobody", für die sie mehrfach Szenen-Applaus (17,100) erhielt.

Auch mit dem Band machte sie im schwarz-rot-goldenen Dress eine gute Figur, doch die Kampfrichterinnen nahmen vor allem in der Haltung teils unverständliche Abzüge vor. Noten von 17,066 für die Band-Übung und 17,1 für die Keulen-Darbietung waren ansprechend, aber die Favoritinnen erhielten für ihre schwierigen Übungen fast zwei Punkte mehr.

Die große Überraschung waren Fehler der russischen Gold-Kandidatin Jana Kudrjawzewa mit dem Reifen und dem Ball. Damit belegte die zwölfmalige Weltmeisterin, die seit dem Rücktritt von Doppel-Olympiasiegerin Jewgenia Kanajewa die Szene mit drei Allround-WM-Titeln beherrscht, nur Rang zwei. Von den Kampfrichterinnen wurden die Patzer der 18-Jährigen aus Moskau zwar angesichts hochkarätiger Übungen nicht allzu hart bestraft, doch zum Vorkampf-Sieg reichte es nicht.

Mit 73,998 Punkten musste sie sich ihrer Teamgefährtin Magarita Mamun (74,383) beugen, die mit dem Band auch für die Tages-Höchstnote 19,050 sorgte. Auf jeden Fall dürften die zwei Russinnen im Finale am Samstag nur schwer zu bezwingen sein.

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