Kölner Haie Haie-Spieler Wesslau steckt im Formtief

KÖLN · Haie-Goalie Gustaf Wesslau zeigte im Spiel gegen Berlin ungewohnte Schwächen. Coach Peter Draisaitl schließt einen Torhüter-Wechsel für das Duell am Mittwoch mit Nürnberg nicht aus.

 Gab gegen Berlin bei zwei Gegentoren eine unglückliche Figur ab: Haie-Torhüter Gustaf Wesslau.

Gab gegen Berlin bei zwei Gegentoren eine unglückliche Figur ab: Haie-Torhüter Gustaf Wesslau.

Foto: Bucco

Schlechte Tage kommen ganz selten vor in der Karriere von Gustaf Wesslau. Der Torhüter der Kölner Haie gilt als hochbegabter und extrem zuverlässiger Vertreter seiner Zunft, der schon in vielen Spielen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den entscheidenden Unterschied ausgemacht hat. Nicht umsonst wurde der 32 Jahre alte Schwede in der vergangenen Saison zum besten Schlussmann der DEL gekürt.

Um gegen ein Topteam wie die Eisbären Berlin bestehen zu können, hätte der KEC am Sonntag einen gewohnt starken Rückhalt auf der Torhüterposition benötigt. Doch Wesslau agierte weit unter Normalform. Bei der letztlich verdienten 1:3-Heimniederlage gab der Schlussmann bei mindestens zwei Gegentoren eine unglückliche Figur ab. Sein Pendant Petri Vehanen machte dagegen selbst klarste Kölner Einschusschancen zunichte.

Peter Draisaitl war hinterher sichtlich darum bemüht, seinen Goalie in Schutz zu nehmen. „Ich glaube nicht, dass das Spiel zwischen den Pfosten entschieden wurde“, betonte der KEC-Coach, der die eigentlichen Gründe für die Niederlage woanders liegen sah. Zum Beispiel in der Chancenverwertung. „Wir haben Alleingänge und Zwei-auf-eins-Situationen gehabt. Solche Chancen müssen in Spielen wie diesen verwertet werden. Ein geschossenes Tor ist zu wenig. Das reicht nicht aus, um zu gewinnen“, meinte Draisaitl.

Schwierige Aufgabe steht bevor

Zudem kritisierte er die Spielführung seiner Mannschaft: „Wir haben die Partie nicht besonders clever geführt. Dämliche Strafzeiten haben uns jedes Mal den Wind aus den Segeln genommen. Immer, wenn wir dran waren, haben wir uns wieder eine eingefangen – und das Momentum war wieder weg. Durch das viele Penaltykilling dauert es dann natürlich immer, bis die Offensive wieder ans Laufen kommt.“

Ins Grübeln hinsichtlich der Torhüterfrage war Draisaitl trotzdem geraten. Auf die Frage, ob Wesslau auch am Mittwoch (19.30 Uhr) beim Tabellenzweiten Nürnberg Ice Tigers das Kölner Gehäuse hüten werde, entgegnete er: „Dieses Thema steht auf unserer Tagesordnung ganz oben.“ Eine Antwort wollte Draisaitl am Montag noch nicht geben. „Wir haben das Thema intern durchdiskutiert, werden aber erst noch mit unseren Torhütern das Gespräch suchen.“ Denkbar ist also, dass sich der kanadische Nationaltorhüter Justin Peters vor seiner Abreise Ende Januar zu den Olympischen Winterspielen noch einmal im Kölner Gehäuse beweisen darf.

Wie dem auch sei: In Nürnberg sowie am Freitag bei Spitzenreiter Red Bull München stehen dem auf den achten Tabellenplatz zurückgefallenen KEC zwei weitere ganz schwierige Aufgaben ins Haus. „Wir treffen auf die beiden besten Teams der Liga. Das werden große Herausforderungen“, sagt Draisaitl. Ein Blick auf die Bilanz dürfte den Kölnern wenig Hoffnung bereiten. Von den bisherigen zehn Duellen in dieser Saison mit den besten drei Mannschaften der DEL konnten sie gerade einmal einen Vergleich für sich entscheiden.

Zahlen, die den Schluss nahe legen, dass die Haie mit der Ligaspitze nicht mithalten können. „Bei der Vorbereitung spielt das aber keine Rolle. Wir werden die Partien so angehen, dass wir gewinnen“, kündigt Draisaitl an. Was soll er auch anderes sagen? Im hart umkämpften Endspurt um die Playoff-Qualifikation kann sich seine Mannschaft ein weiteres Abrutschen in der Tabelle ohnehin nicht erlauben.

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