„Mallas Weg zurück ins Eishockey war verdammt hart“ Wenn der Sieg fast zur Nebensache wird

Köln · Das Siegtor zum 3:2 nach Verlängerung über den ERC Ingolstadt bedeutete Marcel Müller weit mehr als einen bloßen Zusatzpunkt für seine Mannschaft. Es war sein erster Treffer in der Deutschen Eishockey Liga nach anderthalbjähriger Verletzungspause.

 Archiv: Marcel Müller feiert mit den Haien den Einzug ins DEL-Finale 2014.

Archiv: Marcel Müller feiert mit den Haien den Einzug ins DEL-Finale 2014.

Foto: dpa

Irgendwann konnte Marcel Müller die Emotionen nicht mehr zurückhalten. Tränen flossen ihm aus den Augen, sie waren Ausdruck seiner Freude und Erleichterung. Es war Müllers erster Treffer in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nach anderthalbjähriger Verletzungspause – so lange hatte der frühere Nationalspieler wegen eines Knorpelschadens im Knie für seine Rückkehr schuften müssen.

Der Premierentreffer gab Müller das Gefühl, endgültig wieder angekommen zu sein auf dem Eis. „Ich bin froh, dass das Tor jetzt gefallen ist“, sagte der 31-Jährige Freude strahlend, nachdem er von jedem seiner Mitspieler geherzt worden war und den Spielpuck zur Erinnerung in die Hand gedrückt bekommen hatte.

Auch Mike Stewart freute sich ungemein für den gefeierten Mann des Tages. „Mallas Weg zurück ins Eishockey war verdammt hart. Er hat so viel Schweiß und Energie investiert, um in diese Position zu kommen“, zollte der KEC-Coach seinem Schützling Anerkennung für die mentale und körperliche Ausdauer, mit der er die zahlreichen Rückschläge in der Reha weggesteckt hatte. „Es war eine Zeit mit vielen Aufs und Abs. Das Gefühl, dass es vorbei sein könnte, hatte ich aber nie“, beschrieb Müller die schwerste Phase seiner Karriere.

Gegen Ingolstadt wäre der Angreifer auch ohne seinen finalen Treffer einer der besten Kölner gewesen. Müller agierte so spritzig und entschlossen wie noch in keinem der vorherigen sieben Einsätze nach seinem Comeback. „Ich merke, dass ich mich von Spiel zu Spiel besser fühle und versuche, die kleinen Dinge richtig zu machen – dann kommt alles andere von alleine“, berichtete der Routinier, der gegen die Panther schon während der regulären Spielzeit einem Torerfolg mehrfach sehr nahe gewesen war.

Mike Stewart lobte die furchtlose Herangehensweise seiner Nummer neun: „Malla war immer präsent und hatte sich die Eiszeit in der Overtime verdient.“ Dort bewies Müller nach Zusammenspiel mit Ben Hanowski dann eindrucksvoll, dass er mit der Scheibe an der Kelle in Tornähe lauernd nichts verlernt hat. „Wenn Malla ins Laufen kommt, ist er richtig gefährlich“, stellte Stewart zufrieden fest. Nach dem zweiten Sieg in Folge und der Rückkehr ins Tabellenmittelfeld gab der Kölner Trainer seinem Team bis kommenden Samstag trainingsfrei – wegen des Deutschland Cups macht die DEL zwei Wochen Pause. Marcel Müller nutzt die freien Tage für einen Kurzurlaub mit der Familie in Österreich. Er wird die Zeit genießen können.

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