Heimspiel in der DEL Kölner Haie empfangen Nürnberg

Köln · Am Sonntag empfangen die Kölner Haie mit den Ice Tigers Nürnberg ein Topteam der Liga. Haie-Coach Peter Draisaitl warnte seine Mannschaft: „Ich bin wirklich gespannt, wie wir gegen Nürnberg spielen werden.“

Sollte Peter Draisaitl Geburtstagswünsche an seine Mannschaft gehabt haben, muss er es nächstes Jahr noch einmal versuchen. 52 Jahre alt ist der Trainer der Kölner Haie am Donnerstag geworden und eigentlich war nach vier Siegen in Folge mit dem Heimspiel gegen die Schwenningen Wild Wings alles für eine gelungene Party angerichtet. Nach 65 Minuten und einem 5:4-Sieg nach Penaltyschießen feierten aber nur die Gäste aus dem Schwarzwald. Das Überraschungsteam der Deutschen Eishockey Liga wehrte mit dem Erfolg auch den Angriff des KEC in der Tabelle ab und bleibt zwei Punkte vor den Kölnern.

Ein Fakt, der Peter Draisaitl nicht schmeckte. Anstatt die nächsten drei Punkte und seinen Geburtstag mit Familie und Freunden bei einem Kölsch im VIP-Raum der Lanxess Arena zu begießen, packte er die verbale Keule aus. „Ich kann mit unserer Leistung nur wenig anfangen. Wir mussten ständig Brände löschen, die wir selbst gelegt haben. So kommen wir nicht weit“, polterte der Trainer los. Vor allem die defensive Leistung seines Teams ärgerte Draisaitl maßlos: „Wir waren in der Rückwärtsbewegung zu oft verantwortungslos und leichtsinnig. Das kann ich nicht dulden.“

Die optische Überlegenheit der Kölner vor nur 7356 Zuschauern geriet deshalb mit einer Schussbilanz von 70:40 zu einer statistischen Randnotiz. Schwenningen nutzte nämlich die Abwehrfehler der Hausherren und zeigte bei den Treffern von Uli Maurer (5.), Tim Bender (10.), Tobias Wörle (36.) und Markus Poukkula (39.) gnadenlose Effizienz. „Ein verrücktes Spiel. Wir spielen 1:2 und 1:0 gegen die Haie und diesmal fallen neun Tore. Nicht immer ist das bessere Team der Sieger“, fühlte sich Gäste-Coach Pat Cortina beschenkt, obwohl doch Kollege Draisaitl Geburtstag hatte. Sein Kölner Pendant kritisierte derweil weiter: „Einige bei uns waren nicht anwesend.“ Namen nannte Draisaitl aber nicht. Das sparte er sich lieber für die interne Vorbereitung auf das nächste Heimspiel am Sonntag (16.30 Uhr, Lanxess Arena) gegen die Ice Tigers Nürnberg auf.

Am Ende doch mit etwas Humor

Der Name von Lucas Dumont dürfte dabei nicht fallen. Der 20-Jährige Stürmer verrichtete in der vierten Sturmreihe ordentlich seine Arbeit und packte nach dem Spiel trotz Niederlage den Puck ein. Das macht ein Eishockeyspieler so, wenn er sein erstes Tor bei den Profis erzielt hat. „Das ist eine tolle Erfahrung. Ich bin erleichtert und hoffe, dass noch weitere Treffer hinzukommen. Ein Sieg wäre mir aber lieber gewesen“, erklärte der im KEC-Nachwuchs ausgebildete Leonberger. Beim 2:2 (24.) hatte er einen Schuss des für den gesperrten Moritz Müller ins Team gerückten Verteidigers Dominik Tiffels abgefälscht. Weil die weiteren Haie-Treffer von Justin Shugg (7.), Blair Jones (39.) und Ben Hanowski (43.) aber nur zu einem Punkt reichten, rutschte Dumonts Premiere etwas in den Hintergrund.

Immerhin fand Peter Draisaitl seinen Humor wieder, als er gefragt wurde, ob der Youngster nun einen ausgeben müsse: „Wovon denn? Er hat ja nichts. Da müssen ihm die Jungs schon helfen.“ Wirklich gut wurde des Trainers Laune nach der ersten Haie-Heimniederlage unter seiner Führung aber nicht. Vor seinem ersten Duell mit einem Top-Drei-Team warnte er sein Team lieber nochmal: „Ich bin gespannt, wie wir gegen Nürnberg spielen werden.“

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