DEL-Playoff-Viertelfinale Kölner Haie gewinnen 4:2 gegen Ingolstadt

Köln · In der "best of seven"-Serie in den Eishockey-Playoffs haben die Kölner Haie die Chance auf das Halbfinale bewahrt. Im fünften Spiel gegen Ingolstadt feierte das Team am Sonntagabend einen 4:2-Erfolg.

Dreimal „do or die“: Die Kölner Haie haben ihre erste „Alles-oder-Nichts“-Prüfung im Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen den ERC Ingolstadt bestanden. Nach nervenaufreibenden 60 Minuten gewann der KEC Spiel fünf der „best of seven“-Serie mit 4:2 (1:1, 1:1, 2:0), verkürzte auf 2:3 und verschaffte sich ein sechstes Spiel am Freitag bei den Schanzern. Dann heißt es wieder „do or die“.

Haie-Coach Dan Lacroix schickte die gleiche Aufstellung wie beim 2:3 nach Verlängerung in Spiel vier in Ingolstadt aufs Eis. Auch an den Kräfteverhältnissen änderte sich im Vergleich zu Freitag zunächst nichts. Die Haie dominierten vom ersten Bully an und hätten schon nach zwölf Sekunden durch Fabio Pfohl in Führung gehen können. Die Kölner legten höchstes Tempo vor, suchten jeden Check und setzten die Gäste, die auf den gesperrten Verteidiger Ville Koistinen verzichten mussen, sofort unter Druck. Auch eine frühe Strafe gegen Alexander Oblinger (2.) warf den KEC nicht aus der Bahn. Bis Haie-Verteidiger Morgan Ellis den Puck zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe hinter dem eigenen Tor gegen Petr Taticek verschlampte. Der Panther-Stürmer fand Kollege Darin Olver und es stand 0:1 (4.).

Die Kölner mussten sich kurz sammeln und setzten dann ihren Sturmlauf fort. Felix Schütz (6./17.), dem Lacroix nach seinem Fehler am Freitag im ersten Überzahlblock Verantwortung übertrug, Colby Genoway (7./10.), Freddy Tiffels (10.) und Rok Ticar (13.) hatten alle den Ausgleich auf dem Schläger. Als Pfohl nach Vorarbeit von Mike Zalewski und Ryan Jones endlich zum 1:1 traf (18.), kam das bei einem Schussverhältnis von 14:5 einer Erlösung gleich. Trotz aller Überlegenheit musste aber Goalie Gustaf Wesslau das 1:1 mit einem Monster-Save gegen Tyler Kelleher in die erste Pause retten (19.).

Zu Beginn des zweiten Drittels ließen die Haie eine Überzahl liegen, um dann doch in Führung zu gehen. Der unermüdliche Ryan Jones setzte angesichts seines womöglich letzten Karriere-Spiels alle Kräfte frei und servierte Mike Zalewski sein erstes Tor dieses Viertelfinals (23.). Die Kölner hatte wie in jedem Spiel der Serie hart für ihre Tore arbeiten. Vielleicht zog ihnen deshalb dieses eigene 2:1 den Stecker. Der ERC benötigte nur 47 Sekunden, um durch Tim Wohlgemuths dritten Serien-Treffer auszugleichen (24.) und dann das Kommando zu übernehmen. Die Panther bestimmten von da an Tempo und Spiel, während die Haie alles vermissen ließen, was sie vorher ausgezeichnet hatte. Die besten Nachrichten aus Kölner Sicht nach 6:11 Schüssen im zweiten Drittel lauteten, dass es noch 2:2 stand und Ingolstadts Colton Jobke zu Beginn des Schlussabschnitts noch 1:50 Minuten auf der Strafbank sitzen musste.

Das KEC-Powerplay verpuffte ohne Gefahr. Nachdem Zalewski dann aber das 3:2 hätte machen müssen (43.), bekamen die Kölner die zweite Luft. Topscorer Freddy Tiffels war es vorbehalten, nach Vorarbeit von Jason Akeson per Rückhand für die Führung zu sorgen. Diesmal hielten die Haie das Momentum fest und versuchten nachzulegen. Weil das nicht gelang, mussten sie zittern, bis Akeson 36 Sekunden vor Schluss zur Entscheidung ins von Goalie Jochen Reimer zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassene Ingolstädter Tor traf. Der Rest war eine jubelnde Lanxess Arena.

Köln: Wesslau; D. Tiffels, Després; Ellis, Müller; Madaisky, Zerressen; Ugbekile; Akeson, Genoway, F. Tiffels; Zalewski, Pfohl, Jones; Oblinger, Ticar, Schütz; Dumont, Hospelt, Hanowski. – SR.: Iwert/Piechaczek. – Zuschauer: 12254. – Tore: 0:1 Olver (3:34/Taticek, PP1), 1:1 Pfohl (17:20/Jones, Zalewski), 2:1 Zalewski (22:40/Jones, Hospelt), 2:2 Wohlgemuth (23:27/Kelleher, Olver), 3:2 F. Tiffels (Akeson, Pfohl), 4:2 Akeson (59:24/Jones ENG). – Strafminuten: Köln 6; Ingolstadt 8.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort