Heimniederlage gegen Eisbären Berlin mit 1:3 Kölner Haie lassen wenige Chancen liegen und verlieren

Köln · Im Spiel gegen die Berliner Eisbären mussten die Kölner Haie sich mit 1:3 geschlagen geben. Neben der Chancenauswertung saßen die Haie auch zu häufig auf der Strafbank.

 Kölns Ben Hanowski reagiert enttäuscht während der Partie (Archiv).

Kölns Ben Hanowski reagiert enttäuscht während der Partie (Archiv).

Foto: dpa

Die Kölner Haie hatten zum Austausch geladen. Im Restaurant „Henkelmännchen“ im Schatten der Lanxess Arena bestand für die Anhänger des KEC am Sonntagabend die Möglichkeit, mit den Spielern ins Gespräch zu kommen. Die Atmosphäre dürfte eher bedrückt gewesen sein: Durch eine verdiente 1:3 (0:0, 1:3, 0:0)-Heimniederlage gegen den effektiver agierenden Tabellendritten Eisbären Berlin hatte die in der Deutschen Eishockey Liga zuvor zweimal in Folge siegreiche Mannschaft von Peter Draisaitl einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung direkter Playoff-Qualifikation verpasst. Entsprechend geknickt schaute der Kölner Trainer nach Spielschluss drein. „Jedes Mal, wenn wir das Momentum auf unsere Seite hätten ziehen können, haben wir uns durch eine Strafzeit selbst geschwächt. Das hat uns den Wind aus den Segeln genommen“, erklärte Draisaitl.

Die über 15.000 Zuschauer hatten ein intensives und weitestgehend ausgeglichenes Duell zu sehen bekommen, in dem sich beide Mannschaften zunächst vergeblich darum bemühten, zwingende Chancen zu kreieren. Die Eisbären verzeichneten im ersten Drittel zwar ein deutliches Plus an Torschüssen, brenzlig wurde es vor dem Gehäuse von Haie-Goalie Gustaf Wesslau aber allenfalls, als sich dessen Vorderleute 49 Sekunden lang mit zwei Mann weniger auf dem Eis befanden (13.).

Die erste wirklich klare Möglichkeit des Spiels ließ bis zur 25. Minute auf sich warten. Sie resultierte aus einer Einzelaktion des Kölner Topscorers Felix Schütz, der die Scheibe am Ende eines starken Sololaufs an den Pfosten bugsierte. Im direkten Gegenzug gerieten die anlässlich des „Tag der Junghaie“ in einem Sondertrikot angetretenen Hausherren durch einen individuellen Fehler in Rückstand. Verteidiger Corey Potter verlor unter Bedrängnis auf Höhe der Mittellinie das Spielgerät an Thomas Oppenheimer. Der Berliner spurtete davon und legte vor dem Gehäuse quer zu David MacQueen, der den Puck an Wesslaus Schoner vorbei zum 0:1 einschob (26.). Der frei durchgebrochene Schütz hätte den Aussetzer seines Mitspielers umgehend ausbügeln können, scheiterte mit einem Alleingang aber am starken Petri Vehanen (30.), der das Torwartduell mit Wesslau eindeutig für sich entscheiden sollte.

Zwei Minuten später ließ Wesslau nämlich einen Schlagschuss von Daniel Richmond zum 0:2 durch die Beine rutschen – der sonst so souveräne Schwede hatte einen gebrauchen Tag erwischt. Immerhin stimmte der Kampfgeist des KEC, der sich aufbäumte und im Powerplay durch Ryan Jones verkürzte (37.). Doch erneut wurden die Haie zurückgeworfen – und erneut gab Wesslau in diesem Zusammenhang keine gute Figur ab. Vom Schlittschuh des Schweden trudelte ein Pass des hinter dem Kölner Tor stehenden James Sheppard ins Netz (39.). „Wir haben die wenigen Chancen, die wir im zweiten Drittel hatten, genutzt. Das war die Geschichte des Spiels“, resümierte Eisbären-Coach Uwe Krupp, dessen Team sich nach insgesamt 17 Gegentoren bei den vorherigen drei Niederlagen defensiv wieder deutlich stabiler präsentierte.

Auch deshalb gelang es den Kölnern im Schlussabschnitt nicht, noch einmal zurückzukommen. Die wenigen zwingenden Vorstöße der zu häufig auf der Strafbank sitzenden Haie, zu denen ein Alleingang von Ryan Jones in Unterzahl (47.) und ein zurecht nicht gegebener Treffer von Ben Hanowski (52.) zählten – verstrichen ohne Ertrag. So war die bereits neunte Kölner Niederlage in dieser Saison gegen eines der Top-Drei-Teams nicht mehr abzuwenden.

Köln: Wesslau; Müller, Ehrhoff; Zerressen, Lalonde; Eriksson, Potter; R. Jones, Thomas, Schütz; Hanowski, Bolduc, Shugg; Gogulla, Hospelt, Krämmer; Uvira, T.J. Mulock, Wruck.SR.: Hoppe/Piechaczek. – Zuschauer: 15122. – Tore: 0:1 MacQueen (25:26), 0:2 Richmond (31:16), 1:2 R. Jones (36:19/Eriksson, Hospelt/PP1), 1:3 Sheppard (38:49). – Strafminuten: Köln 14; Berlin 8.

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