"Titel ist verdammt nah" Löwen kurz vor erneuter Handball-Meisterschaft

Mannheim · Mit drei Punkten Vorsprung stehen die Rhein-Neckar Löwen an der Tabellenspitze der Handball-Bundesliga. Theoretisch können die Badener schon am Mittwoch im schweren Heimspiel gegen den THW Kiel wieder Meister werden. Ohnehin hat es das Restprogramm in sich.

 Die Spieler der Rhein-Neckar Löwen wollen möglichst bald über den Gewinn der deutschen Meisterschaft jubeln.

Die Spieler der Rhein-Neckar Löwen wollen möglichst bald über den Gewinn der deutschen Meisterschaft jubeln.

Foto: Axel Heimken

Das große Ziel ist so nah, doch der Weg dorthin noch schwer: Die Rhein-Neckar Löwen stehen nach dem wichtigen Auswärtssieg im Topspiel bei der SG Flensburg-Handewitt vor der Titelverteidigung in der Handball-Bundesliga, das Restprogramm hat es für die Nordbadener allerdings in sich.

Schon am Mittwoch (20.45 Uhr) kommt der Tabellendritte THW Kiel in die seit Wochen mit 13 200 Zuschauern ausverkaufte Mannheimer SAP Arena. "Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden", sagte Oliver Roggisch. Allerdings weiß der Sportliche Leiter auch, dass nun alles für seinen Club spricht. Drei Punkte Vorsprung hat seine Mannschaft, drei Spiele stehen noch aus. Von einer "guten Ausgangslage" spricht Rechtsaußen Patrick Groetzki, auch Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz ist optimistisch: "Der Titel ist nun verdammt nah."

Und vielleicht können die Nordbadener schon Mittwoch die große Party starten: Denn wenn Flensburg zuvor bei Frisch Auf Göppingen (19 Uhr) verliert und die Löwen ihr Spiel gewinnen, sind sie bei dann fünf Punkten Vorsprung nicht mehr einzuholen.

Von einem Patzer der SG geht im Lager des Spitzenreiters allerdings niemand aus, ohnehin schauen die Löwen nur noch auf sich. "Wir haben es in der eigenen Hand", sagt Trainer Nikolaj Jacobsen, der das letzte Duell mit dem THW in keiner besonders guten Erinnerung hat. Im Achtelfinale der Champions League waren die Löwen nach einem 25:24-Auswärtssieg an der Ostsee noch ausgeschieden, weil sie in eigener Halle das Rückspiel mit 24:26 verloren. "Diese Partie sollte uns eine Warnung sein. Aber den THW darf man sowieso nie unterschätzen", sagt Nationalspieler Hendrik Pekeler. "In der Vergangenheit war es eher so, dass in den Topspielen die Auswärtsmannschaft gewonnen hat."

In der Tat gewannen die Löwen in Flensburg und die SG dafür in Mannheim, auch das Bundesliga-Hinspiel in Kiel entschied der Spitzenreiter für sich. Selbst bei einer Niederlage gegen die Kieler, die noch dringend Punkte im Kampf um die Champions-League-Qualifikation benötigen, würde der Titelverteidiger allerdings Erster bleiben. "Aber so dürfen wir nicht an die nächsten Aufgaben herangehen. Ich denke nicht an diesen Puffer. Wir wollen alle drei ausstehenden Saisonspiele gewinnen", sagt Jacobsen.

Er will die große Chance nutzen und mit seiner Mannschaft so schnell wie möglich die endgültige Entscheidung im Titelrennen herbeiführen. Denn nach dem Spiel gegen Kiel steht die hohe Auswärtshürde HSG Wetzlar an, ehe zum Saisonausklang die MT Melsungen nach Mannheim kommt. "Sollten wir es wieder schaffen, Meister zu werden, wäre das gar nicht hoch genug zu bewerten", sagt Kapitän Andy Schmid angesichts der finanziellen und in der Kaderbreite auch personellen Überlegenheit der Titelrivalen aus Flensburg und Kiel: "Was hier bei den Löwen seit Jahren geleistet wird, ist einfach überragend."

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