Frauen im Sport Nur wenige Frauen konnten sich im Motorsport durchsetzen

Serie | Bonn · Fahrerinnen waren und sind im Motorsport die Ausnahme. Sie gelten als Mauerblümchen – zu Unrecht wie ein Blick in die Geschichte zeigt. Einige erreichten Heldenstatus.

  Siegerehrung in Hockenheim 1992: Siegerin Ellen Lohr (Mitte) lächelt, Ex-Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg (r.) blickt sauer drein

Siegerehrung in Hockenheim 1992: Siegerin Ellen Lohr (Mitte) lächelt, Ex-Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg (r.) blickt sauer drein

Foto: imago/HochZwei/imago sportfotodienst

„Tourenwagen sind jene Rennautos, die, bis auf die Sponsorbemalung, wie normale Serienautos aussehen.“ Mit leicht verständlichen Worten erklärte „EMMA“, das feministische Magazin der Kölner Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, ihren Leserinnen 1991 den Arbeitsplatz der damaligen DTM-Pilotin Ellen Lohr. Die sollte im darauffolgenden Jahr in Hockenheim als erste und bislang einzige Frau einen DTM-Lauf gewinnen. Lustiger als das Rennen war die anschließende Siegerehrung. Neben der Mercedes-Pilotin auf dem Siegerpodest stand – allerdings eine Stufe tiefer – ihr geschlagenerTeamkollege, der vormalige Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg. Der guckte herrlich bedröppelt aus der Wäsche. „Keke hat es nur schwer ertragen“, bestätigte dessen Teamchef Hans-Werner Aufrecht Jahre später.