Nach 13 Monaten: Glandorf gibt Auswahl-Comeback

Magdeburg · Das lange Warten hat ein Ende. 13 Monate nach seinem letzten Länderspiel streift Holger Glandorf wieder das Nationaltrikot über.

 13 Monate nach seinem letzten Länderspiel wird Holger Glandorf wieder für das DHB-Team spielen. Foto: Jens Wolf

13 Monate nach seinem letzten Länderspiel wird Holger Glandorf wieder für das DHB-Team spielen. Foto: Jens Wolf

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Der seit Wochen in bestechender Form spielende Linkshänder gibt bei den Test-Partien am Wochenende gegen Slowenien sein Comeback in der Handball-Nationalmannschaft - und er scheint vor Elan kaum zu bremsen zu sein. "Ich habe einfach Lust darauf", sagte der Rückraumspieler von der SG Flensburg-Handewitt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.

Die 32:34-Niederlage in der Bundesliga beim SC Magdeburg war am Mittwoch schnell abgehakt. An gleicher Stelle soll es am Samstag sowie am Sonntag in Dessau gegen den WM-Vierten Slowenien weit besser für ihn laufen. "Ich freue mich jetzt darauf, und diese Freude hilft ungemein. Ich freue mich seit der Verletzung einfach auch, wieder Handball zu spielen und ich glaube, das sieht man auch. Das möchte ich gerne mitnehmen", sagte Glandorf in den Katakomben der Magdeburger Arena voller Überzeugung. Die Länderspiele 156 und 157 stehen für ihn an.

Nur gut drei Kilometer entfernt von der Halle hat die Nationalmannschaft im idyllisch gelegenen Hotel Herrenkrug Quartier bezogen. Dass Holger Glandorf dort ebenfalls mit einziehen würde, war lange unklar. Denn zuletzt hatte der 30-Jährige am 7. April 2012 in Flensburg für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) gespielt - mit langwierigen Folgen.

Wegen Achillessehnenbeschwerden war ihm damals vom Mannschaftsarzt Cortison gespritzt worden. Die Auswirkungen waren fatal: Es entstand eine Entzündung, Glandorf musste zweimal operiert werden, gar eine Fußamputation hatte gedroht. Vier Monate hatte der Weltmeister von 2007 nicht spielen können. Ein Rechtsstreit endete mit einem Vergleich.

Seit Dezember spielt Glandorf in ausgesprochen famoser Form. Dennoch verzichtete er trotz nachhaltiger Bitten von Bundestrainer Martin Heuberger auf die WM im Januar in Spanien. Für die folgenden Spiele in der EM-Qualifikation wurde er nicht berücksichtigt. "Es war nie ein Thema, dass ich Unlust habe. Es hatte absolut rein gesundheitliche Gründe, warum ich abgesagt habe", bekräftige der Flensburger erneut.

Für ihn sind sämtliche Diskrepanzen aus der Angelegenheit bereinigt. "Es ist überhaupt nichts offen. Ich habe mit dem Bundestrainer alles geklärt. Vonseiten des DHB habe ich sowieso keine Probleme gehabt. Das sollte auch nicht zwischen uns stehen", sagte Glandorf.

Nun ist der beste deutsche rechte Rückraumspieler wieder zurück in der Nationalmannschaft. Druck verspürt er nicht, sondern eher Vorfreude. "Erstmal habe ich überhaupt keine Erwartungen. Ich lasse alles auf mich zukommen. Es sind ein paar neue Spieler dabei, die ich noch nicht so gut kenne. Aber das sollte kein Problem sein", betonte er. Und auch der Bundestrainer sieht der Rückkehr Glandorfs gelassen entgegen. "Ich denke, dass wir in den drei Trainingseinheiten, die wir haben, es schaffen können, ihn heranzuführen. Und ich werde sicher auch noch separat ein paar Video-Dinge mit ihm anschauen", erklärte Heuberger.

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