Rücktritt vom Rücktritt Quarterback-Superstar Tom Brady zurück in der NFL

Bonn · Er kann es nicht lassen: Nur 40 Tage nach seinem Rücktritt verkündet Football-Superstar Tom Brady sein Comeback. Mit den Tampa Bay Buccaneers will der 44-Jährige noch einmal den Super Bowl gewinnen.

 Will noch eine Saison bei den Tampa Bay Buccaneers dranhängen: Quarterback Tom Brady.

Will noch eine Saison bei den Tampa Bay Buccaneers dranhängen: Quarterback Tom Brady.

Foto: dpa/Mark Lomoglio

Dass der Footballer Tom Brady sich bei seinen Entscheidungen vom Fußballer Cristiano Ronaldo beeinflussen lässt, dürfte nahezu ausgeschlossen sein. Aber nur einen Tag, nachdem der 44 Jahre alte Quarterback auf der Tribüne im Old Trafford Stadions saß und zusah, wie der 37 Jahre alte Stürmer die Tottenham Hotspur mit einem Hattrick beim 3:2-Erfolg im Alleingang besiegte, verkündete der Football-Rentner am Sonntagabend etwas überraschend sein Comeback. 40 Tage nachdem er seinen Rückzug ins Privatleben bekannt gegeben hatte.

Allerdings dürfte auch das kleine Gespräch, dass die beiden Superstars nach dem Spiel auf dem Rasen führten, damit nicht wirklich etwas zu tun haben. Auch wenn die entsprechenden Interpretationen in den Sozialen Medien schnell die Runde machten. Nach dem Motto: „Was Ronaldo kann, kann ich in meinem Sport auch noch.“  Allerdings hatte Brady beim Plausch mit Ronaldo kurz vielsagend das Gesicht verzogen, als der Fußballer ihn fragte: „Du bist fertig, oder?“ Da wusste der 44-Jährige wohl schon, was er einige Stunden später der Welt mitteilen wollte.

Vielmehr dürfte Brady gemerkt haben, dass seine Entscheidung vielleicht etwas überstürzt war. „In den vergangenen beiden Monaten habe ich festgestellt, dass mein Platz noch immer auf dem Feld ist und nicht auf der Tribüne. Diese Zeit wird irgendwann kommen, aber nicht jetzt“, schrieb der mit sieben Super-Bowl-Siegen erfolgreichste Profi der Geschichte auf seinen Social-Media-Kanälen. Er werde eine weitere Saison für die Tampa Bay Buccaneers spielen, mit denen er im Februar 2021 den Super Bowl gewann, in den diesjährigen Playoffs aber am späteren Sieger Los Angeles Rams scheiterte. „We have unfinished business“, schrieb der 44-Jährige. Er hat noch eine Rechnung offen.

Klar, für den besten Footballer aller Zeiten kann das nur Titel Nummer acht heißen. Und auf dem Weg dahin, wird Brady auch in Deutschland haltmachen. Denn die Tampa Bay Buccaneers stehen bereits als eines der beiden Teams fest, die im Herbst in München das erste NFL-Spiel in Deutschland bestreiten. Wann genau und gegen wen ist noch offen, Brady aber wird nun wohl dabei sein und die Aufregung um das Spiel noch mal massiv vergrößern.

„Einen besseren Start für reguläre Saisonspiele in Deutschland hätten sich die Fans nicht wünschen können“, sagte NFL-Deutschlandchef Alexander Steinforth. „Bis bald in München“, twitterte Bayern-Profi Thomas Müller voller Vorfreude. Und bei den deutschen Fans war der Jubel riesig groß.

Dass Brady sportlich noch immer zu den absolut Besten zählt und sein Alter ihn zwar langsamer, aber nicht weniger gefährlich gemacht hat, bewies er in der vergangenen Saison. Niemand in der Liga hatte so viele Pass-Yards (5316), Touchdown-Pässe (43), erfolgreiche Pässe (485) und Passversuche (719) wie der aus Kalifornien stammende Musterprofi. In all diesen Kategorien hält er zudem den jeweiligen NFL-Rekord. „Er spielt noch immer auf Meisterschaftslevel und war so produktiv wie niemand sonst in der Liga in der vergangenen Saison“, sagte Bucs-Trainer Bruce Arians und sprach davon, „begeistert“ zu sein.

Dabei hatte er am 1. Februar bei seiner Rücktrittserklärung noch argumentiert, nicht mehr die notwendige hundertprozentige Hingabe aufbringen zu wollen. Anstelle der vielen Stunden auf dem Trainingsplatz, auf Reisen und im Fitnessstudio wollte er seine Zeit mit seiner Frau Gisele Bündchen und seinen drei Kindern verbringen. Doch seine „unterstützende Familie“ tauchte in der Erklärung ebenso auf wie die Liebe zu seinen Teamkollegen. Die Liebe für Siege, Erfolge und Rekorde erwähnte Brady nicht explizit. Musste er auch nicht. Die ist ungebrochen.

(ga/dpa)
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