Peking-Zweite Abakumowa gedopt Obergföll erhält Olympia-Silber von 2008

Lausanne · Die frühere Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll darf sich mit achtjähriger Verspätung über die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking freuen.

 Christina Obergföll bekommt nachträglich Silber zugesprochen.

Christina Obergföll bekommt nachträglich Silber zugesprochen.

Foto: Gregor Fischer

Das Internationale Olympische Komitee disqualifizierte die Russin Maria Abakumowa wegen Doping und wies den Leichtathletik-Weltverband IAAF an, die Sportlerin zu bestrafen und die Ergebnislisten entsprechend umzuschreiben.

"Es ist zu spät. Es hat jetzt für mich keinen großen Mehrwert, sondern mehr einen symbolischen Wert. Es ist jetzt Silber statt Bronze", sagte Obergföll, die beim ISTAF in Berlin Anfang September ihre Karriere beendete. "Den Moment der Siegerehrung habe ich ja erlebt." Ihr tue die viertplatzierte Britin Goldie Sayers leid, der dieser Moment genommen wurde und die möglicherweise deshalb weniger Sponsoren bekommen habe.

Abakumowa hatte 2008 den zweiten Platz vor Obergföll belegt, wurde nun aber bei Nachtests überführt. Ihr wurde die verbotene Substanz Dehydrochlormethyltestosterone nachgewiesen. 2011 hatte die Russin in Daegu den WM-Titel geholt, Obergföll verpasste damals als Vierte eine Medaille. 2013 wurde sie dann Weltmeisterin in Moskau.

Das IOC disqualifizierte neben Abakumowa drei weitere russische Athleten, darunter auch Denis Alexejew, der mit der 4x400-Meter-Staffel Bronze in Peking geholt hatte. Diesen Platz dürfte nun das britische Quartett einnehmen.

Keine Auswirkungen auf die Medaillenvergabe haben indes die Disqualifikationen der russischen 10 000-Meter-Läuferin Inga Abitowa und der Bahnradsportlerin Jekaterina Gnidenko. Abitowa hatte in Peking Platz sechs belegt, Gnidenko war bei den Sommerspielen 2012 auf den achten Platz im Keirin gefahren.

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