Kanu-Vorlaufsieger in Tokio Max Rendschmidts nächster Schritt Richtung Olympia-Gold

Bonn · Bei den Olympischen Spielen in Tokio fährt der Bonner Max Rendschmidt weiter auf Gold-Kurs. Der Kanu-Olympiasieger von Rio hat mit dem deutschen Vierer den Vorlauf souverän gewonnen - und will mehr.

 Im Zeichen der Ringe: Der Kajak-Vierer mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke (von links) streben in Tokio Gold an.

Im Zeichen der Ringe: Der Kajak-Vierer mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke (von links) streben in Tokio Gold an.

Foto: privat

Ramersdorf – Rio – Tokio, das prangt auf den schicken Shirts, die Fans von Max Rendschmidt erwerben können. Der Schriftzug weist auf den Weg hin, den der Rennkanute, ausgehend von seinem Heimatort, bereits hinter sich gebracht hat. Andererseits zeigt es auch das Ziel, das der Bonner noch vor sich hat. Zwar weilt er schon seit einigen Tagen in der japanischen Hauptstadt, doch den letzten Paddelschlag, der ihn zu Olympia-Gold führen soll, den hat er noch nicht angesetzt. Das große Ziel ist seit den Spielen von Rio 2016 bekannt. Dort holte Rendschmidt zwei Goldmedaillen, eine im Zweier-Kajak, eine im Vierer-Kajak (über 1000 Meter), mit dem er nun im gleichen Fahrwasser unterwegs sein möchte. Das erklärte Ziel: Wiederholung des Gold-Coups. „Es war von Anfang an der Plan, die Goldmedaille zu gewinnen“, sagte Rendschmidt. „Und das hat sich auch nicht geändert.“

Größter Konkurrent Spanien

Diesem unbedingten Vorhaben ist der 27-Jährige nun einen weiteren Schritt nähergekommen, denn Rendschmidt hat mit seinen Bootskollegen Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke den Vorlauf über 500 Meter bei den Spielen in Tokio als Erster souverän gemeistert. „Es lief sehr gut“, sagte Rendschmidt nach dem Rennen im Sea Forest Waterway, „wir wollten direkt in das Semifinale und sind jetzt froh, dass wir Kräfte sparen konnten.“ Alles läuft also auf den großen Showdown hin. Die Spanier, härteste Konkurrenten der Deutschen, gewannen ihren Vorlauf ebenfalls souverän, stellten dabei einen neuen olympischen Rekord auf (1:21,658 min.). Rendschmidt und Co. jedoch lagen in ihrer Zeit (1:21,890 min.) nur minimal dahinter. „Wir sind voll motiviert“, sagte Rendschmidt, der mit seinen Mitfahrern die Spanier diesmal hinter sich lassen will. Die hatten dem deutschen Boot im letzten Weltcup vor den Spielen im ungarischen Szeged die erste Niederlage zugefügt - nach anderthalb Jahren.

Nun will der amtierende Welt- und Europameister die Rollen wieder tauschen. Am frühen Samstagmorgen steht für Rendschmidt und Co. zunächst der Zwischenlauf (MESZ/ab 3.21 Uhr) an, bevor es im Endlauf (MESZ/5.19) um Edelmetall geht. „Es hat alles gut geklappt“, sagte Rendschmidt nach dem Vorlauf unter tropischen Bedingungen, „da konnten wir die letzten 100 Meter vor dem Ziel ein bisschen rausnehmen.“ Und Kräfte sparen. Für das große Ziel.

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