Pokal-Aus ohne Power: Hamburg verpasst Final-Turnier

Hamburg · "In Hamburg sagt man Tschüss" - zum DHB-Pokal. Erst zum dritten Mal seit 2004 sind die Handballer des HSV Hamburg beim Endrunden-Turnier am 12. und 13. April 2014 in der eigenen Arena nur Zuschauer statt Gastgeber.

 Martin Schwalb muss beim Finalturnier in Hamburg mit seinem Team zuschauen. Foto: Christian Charisius

Martin Schwalb muss beim Finalturnier in Hamburg mit seinem Team zuschauen. Foto: Christian Charisius

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Durch die 31:33-Schlappe nach Verlängerung gegen den Bundesliga-14. Frisch Auf Göppingen war die Pokalsensation perfekt und die Cup-Saison für den Champions-League-Sieger schon nach dem ersten Spiel beendet. "Das ist schon eine Überraschung, gerade gegen eine Mannschaft, die zwar gut ist, aber in der Tabelle unter Wert steht", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL.

Am Tag nach dem Pokal-Aus in der 2. Runde, für die die Norddeutschen gesetzt waren, waren die Hamburger noch geschockt. "Das schmerzt als Lokalmatador ganz doll", sagte Geschäftsführer Christoph Wendt. "Wir haben im Etat nur mit dem Viertelfinale geplant. Deshalb hält sich der finanzielle Verlust in Grenzen. Aber wir hätten nicht unwesentliche Zusatzeinnahmen generieren können."

Am Vorabend hatten sich die Beteiligten bemüht, den Schaden fürs Image und fürs eigene Selbstverständnis kleinzureden. "Zum Ende haben wir zu wenig Tore gemacht", sagte der starke Torhüter Johannes Bitter lapidar. Elf Spiele hintereinander hatte der Bundesliga-Fünfte zuvor nicht verloren. "Die Jungs haben überragend gekämpft", tat Trainer Martin Schwalb kund.

Das hatte der Meister-Trainer auch zu Saisonbeginn angesichts des größten Kaders der Vereinsgeschichte und einem Etat von neun Millionen Euro versprochen. "Wir werden um jeden Titel kämpfen. Nicht nur mitspielen, sondern kämpfen", lautete seine Maxime, "wir sind der Champions-League-Sieger und können jede große Mannschaft schlagen. Daraus sollten wir Selbstbewusstsein ziehen."

Gegen Göppingen aber war der 19-Mann-Kader in 70 Minuten nicht gut genug. Dabei hatte der HSV in der zweiten Halbzeit schon mit 26:22 geführt. "Wir haben uns den Vorsprung mit viel Tempo in unserem Spiel erarbeitet, danach fehlte uns die Power", erklärte der Trainer. Die Göppinger hatten dagegen beste Laune. "Wir hatten natürlich Spaß! Wir wussten, dass die Hamburger enge Spiele nicht mögen! Das hat wirklich gut funktioniert", sagte der Ex-Hamburger Michael Kraus.

Zu allem Frust über die Heimpleite gesellt sich bei den Hamburgern auch noch Pech in der Spielansetzung: Sie müssen bei den Füchsen Berlin um Meisterschafts-Punkte kämpfen. "Unser Blick geht nun auf unser wichtiges Spiel in Berlin am Sonntag", sagte Schwalb.

Der Vorteil im schon dritten Pflichtspiel-Duell beider Teams in dieser Saison liegt dabei klar aufseiten der Gastgeber. Die Füchse sind im Aufwind, haben mit sieben Siegen in zehn Spielen Tabellenplatz zwei erobert und sind durch ein klares 32:24 bei der TSG Friesenheim ins Pokal-Achtelfinale eingezogen. Außerdem haben die Berliner noch eine Rechnung offen mit dem HSV, der ihnen in zwei Ausscheidungsspielen den ersehnten Platz in der Champions League verbaut hat.

Die Auslosung für die nächste Pokalrunde findet ausgerechnet bei der Partie Berlin gegen Hamburg statt. Für die Hanseaten dürfte es ein schmerzliches Erlebnis werden zu sehen, wie Diskus-Olympiasieger Robert Harting Frisch Auf Göppingen fürs Achtelfinale am 11. Dezember aus dem Lostopf hebt. "An uns hat kaum jemand geglaubt, wir schon", sagte Göppingens Teammanager Alexander Kolb.

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